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Berlin: MCs

DJ, VJ und MC, wissen Sie was diese Abkürzungen bedeuten? Inzwischen mag Ihnen neben dem DJ, dem Discjockey, sicherlich auch der VJ, der Videojockey, ein Begriff sein, aber immer wieder werde ich gefragt, was sich hinter dem Kürzel MC verbirgt, beziehungsweise was überhaupt die Aufgabe eines MC sei.

DJ, VJ und MC, wissen Sie was diese Abkürzungen bedeuten? Inzwischen mag Ihnen neben dem DJ, dem Discjockey, sicherlich auch der VJ, der Videojockey, ein Begriff sein, aber immer wieder werde ich gefragt, was sich hinter dem Kürzel MC verbirgt, beziehungsweise was überhaupt die Aufgabe eines MC sei.

MC heißt so viel wie „Master of Ceremony“ und ist eine Art Rapper oder Sänger, der die Party „rocken“ soll, das heißt mit live Vocals das Publikum anfeuert. Der MC macht aus einem DJ-Set einen Live-Event und stellt eine Verbindung zwischen dem hinter den Plattenspielern verschanzten DJ und dem Publikum auf der Tanzfläche her. Dabei geht es den meistens MCs weniger um eine inhaltlich komplexe Aussage, geschweige denn um eine politische, sondern um ein Loben und Preisen der Party, des DJs, der Musik, der Girls und Boys auf der Tanzfläche und nicht zuletzt sich selbst.

Das Phänomen MC kommt aus der Hip Hop Kultur und existiert heute in allen artverwandten Musikstilen. Meistens findet man sie auf Ragga-, 2Step- und Drum’n’Bass-Partys. Die Meinungen über die Wichtigkeit der MCs sind geteilt. Manche halten sie für überflüssig, ja sogar eher nervend, andere finden ein einfaches DJ-Set langweilig, wie aus der Konserve. In erster Linie hängt es natürlich von der Art und Weise ab, wie der MC auf die Musik eingeht. Lästig sind vor allem die übereifrigen MCs, die das Publikum alle paar Minuten dazu auffordern, die Arme in die Luft zu reißen. Auch für den DJ wird es dann schwierig, ein gutes Set zu mixen, wenn sich der MC die ganze Zeit zu Wort meldet.

Gute MCs denken an die Dramaturgie und halten sich über längere Strecken auch mal zurück, um der Musik Raum zu geben. Am vergangen Samstag habe ich selbst auf einem MC-Contest im Rosis Platten aufgelegt. Jeder der wollte, konnte für eine Weile zu Hip Hop, Breakbeat oder Drum’n’Bass ans Mikrophon. Insgesamt sind acht Nachwuchstalente gegeneinander angetreten, darunter zwei Frauen. Gewonnen hat eine von den beiden: MC Cad, die das Publikum mit ihren französischen Reimen beeindruckt hat. Ich bin mir sicher, dass wir in Zukunft von ihr noch mehr hören werden.

Wenn Sie sich Ihre eigene Meinung über MCs bilden wollen, sollten Sie am kommenden Freitag mal zu Hard:Edged ins Watergate oder in den RAW Tempel e.V. in der Revaler Straße und am Samstag ins Icon gehen. In den Drum’n’Bass-Hochburgen Berlins hat man es mit der ausgereiftesten MC-Kultur außerhalb von Hip Hop zu tun. Wenn Sie nicht in Partylaune sind, können Sie auch ins Kino gehen. Dort läuft gerade der Hip Hop Film „Status Yo“. Hier spielen immerhin einige der besten Berliner MCs mit und geben ihr Können auf der Leinwand zum Besten.

Fr. 19.11. ab 23 Uhr „Hard:Edged“ DJs Metro X-plorer, Defiant evt. MC Sanatana im Watergate, Falckensteinstr. 49a. Kreuzberg; ab 22 Uhr „Bassdelikatessen“ im RAW Tempel e.V., Revaler Str. 99, Friedrichshain; Sa 20.11. ab 23 Uhr „Recce“ DJ Bassface Sascha, MC Lomax u.a. im Icon, Cantianstr. 15, Prenzlauer Berg

Christine Lang

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