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Berlin: Mediennächte: Bits, Bytes und Bücher

Chatten im Internet ist bei Jugendlichen ebenso beliebt wie Harry Potter. Beides zusammengenommen ergibt die wichtigsten Elemente der diesjährigen Mediennächte in der 4.

Chatten im Internet ist bei Jugendlichen ebenso beliebt wie Harry Potter. Beides zusammengenommen ergibt die wichtigsten Elemente der diesjährigen Mediennächte in der 4. Multimedia-Woche der Berliner Kinder- und Jugendbibliotheken, die vom 6. bis zum 10. November stattfinden. In den Mediennächten müssen die Kinder Harry Potter per Computertastatur und Internet gegen ein gemeines Monster unterstützen, um die Zutaten für den verloren gegangenen Schnaz zu finden. Wegen der starken Nachfrage sind diese Veranstaltungen schon ausgebucht. Doch Multimedia zum Anfassen gibt es in der Multimedia-Woche noch genug. 130 Veranstaltungen an 38 Orten stehen auf dem Programm, wie die Generaldirektorin der Zentral- und Landesbibliothek, Claudia Lux, am Mittwoch ausführte.

Ziel der diesjährigen Veranstaltungswoche ist es, den Kindern zu zeigen, dass die neuen Medien nicht nur zum Konsumieren, sondern auch zum Agieren geeignet sind. Es werde zwar viel über Medienkompetenz geredet, doch viel zu wenig dafür getan, bemängelte Lux. Kinder und Jugendliche müssten gezielt lernen, sich in der Informationsflut zurecht zu finden. Da Computer zudem im Unterricht eine immer wichtigere Rolle einnähmen, sollen auch Lehrer und Eltern in der Woche über die Einsatzmöglichkeiten sinnvoller Software informiert werden. Auch die Podiumsdiskussion am Mittwochabend wendet sich an diese Gruppe mit der Frage, welche Chancen und Risiken das Internet für Kinder bereit hält.

Die selbst gestellte Aufgabe wird den Bibliotheken durch den anhaltenden Sparzwang jedoch erheblich erschwert. Kommt es zu den geplanten Einsparungen, müssten sämtliche Neuerwerbungen von Büchern, aber auch von Software gestoppt werden. "Ein Harry Potter 5 kann dann nicht mehr gekauft werden", befürchtet die Generaldirektorin. "Wenn wir das nicht bieten können, kommen die Kinder in ein bis zwei Jahren nicht mehr. Dann sind wir out", sorgt sich die Leiterin der Kinder- und Jugendbibliothek in der AGB. Gertrud Jahnke.

Ohne Kooperationspartner und Sponsoren wie den Tivola-Verlag, Bewag, Karstadt, der AOK oder aktiven Helfern wie den Computerschulen Agens oder BB Jugend und Computer sind solche Informationsveranstaltungen somit kaum noch unmöglich, zumal es immer noch Bibliotheken wie in Pankow gibt, die bislang ganz ohne Computer auskommen mussten, und nun ein Gerät von der Internet-Sprachschule E.F. Education erhalten.

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