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Berlin: Mehr als 50 Berliner in Asien vermisst

Zahl der verschollenen Urlauber stieg an, auch neun Brandenburger sind verschwunden. Elf Touristen aus Berlin wurden lebend ausfindig gemacht

Die Zahl der Berliner, die seit der Flutkatastrophe in Südasien vermisst werden, ist am Neujahrsabend auf 51 gestiegen. Das Schicksal von elf bislang verschollenen Urlaubern aus Berlin ist dagegen mittlerweile geklärt: Nach Polizeiangaben wurden sechs lebend am Urlaubsort ausfindig gemacht, vier sind nach Berlin zurückgekehrt, eine 64-Jährige liegt mit Verletzungen in einem Krankenhaus in Bangkok.

Unter den lebend gemeldeten Berlinern, die sich noch am Urlaubsort befinden, ist auch ein einjähriges Mädchen gemeinsam mit der dreijährigen Schwester und der 34-jährigen Mutter. Wo sich die Familie befindet, konnte die Polizei nicht sagen. Der älteste Vermisste auf der Liste der Polizei ist ein 81-Jähriger aus Wilmersdorf. Die meisten Berliner, die als vermisst gemeldet worden sind, befanden sich in den Katastrophengebieten in Phuket und Khao Lak, einige waren zur Zeit der Flutwelle auch in Sri Lanka, hieß es bei der Polizei.

Die Polizei bittet weiterhin eindringlich darum, dass alle diejenigen, die Angehörige oder Bekannte mit Wohnsitz in Berlin in den Katastrophengebieten vermissen, sich persönlich bei den Polizeiabschnitten melden. Vermisstenanzeigen können rund um die Uhr auf den Wachen aufgegeben werden. Dazu bittet die Polizei, ein aktuelles Foto des Vermissten und auch – wenn möglich – Reiseunterlagen mitzubringen. Zur Identifizierung der Menschen, die vermisst werden, benötigen die Beamten des Bundeskriminalamtes DNA-Material. Deshalb ist es hilfreich, persönliche Hygieneartikel – wie Haarbürsten oder Zahnbürsten die ausschließlich von dem Vermissten benutzt worden sind – mitzubringen. Zudem bittet die Kripo Familienangehörige und Freunde, die mit Hilfe der Medien oder in Internet-Foren, nach Angehörigen suchen, sich ebenfalls bei der Polizei zu melden. Auch alle Heimkehrer aus der Krisenregion werden gebeten, in jedem Fall Kontakt mit der Polizei aufzunehmen. Damit leisteten sie einen wichtigen Beitrag, um das Schicksal von Vermissten zu klären, hieß es.

In Brandenburg ist die Zahl der Vermissten bis zum Mittag des Neujahrstages um eine auf neun zurückgegangen. Drei Menschen meldeten sich bei den Behörden zurück, zwei weitere Vermisstenmeldungen kamen hinzu. „Brandenburg ist offensichtlich glimpflich davongekommen“, hieß es im Landeskriminalamt (LKA). Die Zahlen liegen deutlich niedriger als in anderen Ländern. Bislang steht im Land Brandenburg erst eine Person definitiv als Opfer der Flutwelle fest. Eine 60-Jährige aus dem Landkreis Barnim – ihr Ehemann hatte ihren Tod in Thailand mitansehen müssen. Das LKA hat eine Telefonnummer für Vermisstenmeldungen eingerichtet: 03334 388-2514.

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