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Berlin: Mehr Lohn für die Metaller

TARIFVERHANDLUNGEN: IG Metall fordert 5,0 Prozent – Arbeitgeber bieten 1,2 Prozent

Fünf Prozent mehr Lohn – für die anstehende Tarifrunde hat sich die IG Metall einiges vorgenommen. Im Pilotbezirk Berlin-Brandenburg will die IG Metall zudem – wie berichtet – eine einjährige Laufzeit des neuen Tarifvertrages durchsetzen. Aus Sicht der Gewerkschaft ist dies „bezahlbar, volkswirtschaftlich sinnvoll und sozial gerechtfertigt“, hat Bezirksleiter Olivier Höbel verkündet. „Völlig illusionär“ findet das Hartmann Kleiner, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME). Die Kostenbelastung für die Firmen müsse sinken, sonst drohe weiterer Personalabbau. Der VME hält eine Erhöhung von 1,2 Prozent für angemessen. Der Verhandlungsauftakt ist für den 14. Februar in Berlin geplant.

Fünf Prozent Zuschlag wären überdurchschnittlich viel – aber in der Geschichte der Tarifverhandlungen keineswegs einmalig. Zuletzt gab es im Jahr 1992 ein Plus von über fünf Prozent. In den vergangenen Jahren fielen die Tariferhöhungen deutlich niedriger aus, zumeist galt eine Laufzeit von zwei Jahren. Zuletzt wurden zwei Tarifschritte von 2,2 Prozent (2004) und 2,7 Prozent (2005) vereinbart. Aus Sicht der IG Metall ist nun ein höheres Plus fällig, „um der schwachen Binnenkonjunktur Impulse zu geben“. Die aus Sicht der Arbeitgeber völlig überzogene Fünf-Prozent-Forderung wäre kein neuer Tarifrekord. Im Jahr 1970 – lange ist’s her – gab es der IG Metall zufolge noch ein sattes Plus von 15,3 Prozent mehr Lohn, 1974 ein Plus von 11,6 Prozent. avi

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