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Newcomer Ahmad Al-Dali.

© Photo: Georg Moritz

Meine Woche (119): Hausaufgaben

Der Syrer Ahmad Al-Dali, 26,ist seit Mai 2015 in Berlin. Hier erzählt er,wie ihm die Stadt begegnet.

Ahmad, was gibt’s Neues bei Ihnen?

Ach, nicht so viel. Ich bin durch meine letzte Sprachprüfung gefallen und wiederhole sie nächste Woche.

Wieso sind Sie durchgefallen?

Mit dem mündlichen Teil war alles in Ordnung. Aber ich bin bei dem Teil durchgefallen, wo man einen Brief schreiben muss. Da habe ich null Punkte bekommen. Und beim Teil „Sprachbausteine“ habe ich auch nicht bestanden.

„Sprachbausteine“ – was ist das?

Da muss man Wörter in einen Lückentext einfügen wie „uns“, „über“, „unter“ oder „eine“. Und auch Dativ oder Akkusativ beachten. Das ist sehr schwer.

Und der Brief?

Da musste man eine fiktive E-Mail formulieren, als ob man ein Boot für eine Party mieten wollen würde.

Was passiert, wenn Sie nächste Woche wieder nicht bestehen?

Das wäre nicht so schlimm. Im April ist mein nächster Sprachtest – das ist dann ein etwas höheres Level. Eigentlich muss ich nur den bestehen.

Machen Sie jetzt Sprachbausteinübungen zu Hause?

Nein, wir üben das vor allem im Unterricht. Meine Freundin Toni besteht aber darauf, dass ich mit ihr Briefe schreibe.

Haben Sie keine Hausaufgaben?

Doch. Aber die mache ich meistens nicht. Ich bin so schnell ablenkbar und es kommt immer etwas Wichtigeres dazwischen. Die Lehrerin fragt zwar, ob wir die Hausaufgaben haben, aber sie ist auch nicht böse, wenn wir Nein sagen.

Ist Ihr Programmierkurs, den Sie bald anfangen, eigentlich auf Deutsch?

Nein. Der ist auf Englisch. Da freue ich mich schon drauf: neue Leute kennenlernen und endlich vorankommen.

Welches Wort geben Sie uns heute mit?

Hausaufgaben. Das heißt wazifeh.

Die Fragen stellte Maria Fiedler.

Ahmad Al-Dali

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