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Berlin: Meist Selbstmorde oder Manipulationen an Leitungen

BERLIN (wik).In den vergangenen Jahren ist es in Berlin immer wieder zu folgenschweren Gasexplosionen gekommen.

BERLIN (wik).In den vergangenen Jahren ist es in Berlin immer wieder zu folgenschweren Gasexplosionen gekommen.Ursache waren zumeist Selbstmorde oder eigenmächtige Manipulationen an Gasleitungen.

Die bislang meisten Verletzten forderte 1974 ein Gasunglück in Wilmersdorf: Bei einer Explosion im Keller eines Mietshauses wurden 15 Personen zum Teil schwer verletzt.Die Feuerwehr löste Katastrophenalarm aus und evakuierte 40 Mieter des betroffenen Hauses sowie sämtliche Nachbargebäude.Die Explosion wurde durch einen Arbeitstrupp der Gasag ausgelöst, der sich an einer Gasleitung zu schaffen machte, von der er annahm, daß sie stillgelegt sei.

In der Nacht zum 24.Oktober 1993 wurden mehrere Eckwohnungen eines Miethauses in Niederschönhausen durch eine Gasdetonation förmlich herausgesprengt.Ein Mann und eine Frau konnten nur noch tot, ein weiterer Bewohner mit schweren Verletzungen geborgen werden.Als Ursache wurden Schweißarbeiten im Keller des Hauses vermutet.

Die meisten Gasunglücke ereigneten sich in den Jahren 1995 und 1996.Am 16.Mai 1995 wurde durch eine Gasexplosion ein viergeschossiges Wohnhaus in Treptow fast vollständig zerstört.Dabei erlitten zwei Bewohner Verletzungen, 19 Familien wurden obdachlos.Zuvor waren in dem Haus Gasrohre entfernt worden.Am 9.November des gleichen Jahres wurden bei einem Gasunfall in Prenzlauer Berg drei Menschen verletzt, einer davon schwer.Unglücksursache war ein demontierter Gaszähler.Acht Verletzte forderte am 8.Dezember 1995 eine Gasexplosion in Köpenick.Außerdem wurden drei Wohnungen im dritten Stock des Mietshauses in der Glienicker Straße fast völlig zerstört.Das Gebäude und ein Nebenhaus mußten geräumt, 20 Menschen in Sicherheit gebracht werden.Schuld an dem Unglück war ein 42jähriger Mann, der im alkoholisierten Zustand den Verschlußpropfen einer Gasleitung abgenommen hatte.Er und seine Lebensgefährtin erlitten schwere Verbrennungen.

Fünf Menschen wurden am 1.Februar 1996 bei der Gasexplosion in einem Mietshaus in der Monumentenstraße in Schöneberg verletzt.Die beiden Inhaber der Unglückswohnung erlitten schwere Verbrennungen, außerdem wurden zwei Polizisten, die bei der Bergung Verletzter halfen, mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert.Als Unglücksursache wurde ein gasbetriebener Heizstrahler ermittelt.

Am 6.Dezember des gleichen Jahres sprengte ein 40jähriger Mann seine Wohnung im neunten Stock eines 12stöckigen Wohnhauses in Wilmersdorf mit Gas in die Luft.Bei seinem Selbstmord verletzte er drei weitere Personen schwer und zehn leicht.In dem Haus in der Hubertusallee brach ein Brand aus.

Spektakuläre Selbsttötungsversuche dürften die häufigste Ursache von Gasexplosionen sein.So löste in der Nacht vom 20.auf den 21.Mai 1993 im Spandau ein 63jähriger Mieter in Selbstmordabsicht eine Explosion aus.Trotz Wiederbelebungsversuche starb er an seinen Verbrennungen, 30 Mieter wurden obdachlos.Die Feuerwehr kämpfte stundenlang gegen das nach der Explosion ausgebrochene Feuer an.

Ebenfalls in Spandau flog am 12.Januar 1988 ein Einfamilienhaus durch eine Propangasflasche in die Luft.Dabei flogen Gebäudeteile bis zu 100 Meter weit.Bevor er die Explosion auslöste, hatte der 35jährige Hauseigentümer seine 43jährige Frau ermordet.Erst zwei Monate nach der Tat wurde beim Abtragen der Trümmer die kopflose Leiche des Täters gefunden.Nach dem Dachdecker war zuvor gefahndet worden.

Das bisher schwerste Gasunglück in Deutschland ereignete sich 1986 einen Tag nach Weihnachten in einem Hotel in Garmisch-Partenkirchen.Dort wurden durch eine kaputte Gasleitung ausgelöste Explosion elf Menschen getötet, acht verletzt.Sechs Menschen starben, als am 24.Juli 1997 nach Manipulationen an der Gasleitung ein vierstöckiges Haus in Düsseldorf-Flingern in die Luft flog.Gegen den damaligen Hausbesitzer und einen seiner Freunde ermittelt die Kriminalpolizei seitdem wegen Mordverdachts aus Habgier.Sie sitzen noch in Untersuchungshaft.

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