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Berlin: Meister der Wahlstatistik

Der Verwaltungsexperte Andreas Schmidt von Puskás wird heute verabschiedet

Ohne Andreas Schmidt von Puskás ist eine Berliner Parlamentswahl – oder ein Volksentscheid – eigentlich nicht denkbar. Das ändert nichts daran, dass der eloquente Landeswahlleiter, der mit zehn Gesetzen und Verordnungen auf einmal jonglieren kann, heute feierlich in den Ruhestand verabschiedet wird. Er ist jetzt 65 Jahre alt, da kann man nichts machen.

Den schönen Namen hat der Referatsleiter der Senatsinnenverwaltung, zuständig für Staats-, Verwaltungs-, Beamten- und Dienstrecht, für Bezirksangelegenheiten und Wahlen, aus Schlesien mitgebracht. Dort wurde er am 11. Januar 1943 geboren, zwei Jahre später vertrieben, die Familie ließ sich in Hessen nieder. Erst Anfang der siebziger Jahre kam Schmidt von Puskás nach Berlin.

Der Vater war Pfarrer, die Erziehung hat gut durchgeschlagen. Der Landeswahlleiter kann jedem alles in Ruhe, überzeugend und mit feiner Ironie gewürzt erklären. Über drei Jahrzehnte, eine Generation, war Schmidt von Puskás in öffentlichen Diensten. Eine tragende Säule der Senatsinnenverwaltung, 2001 wurde er Landeswahlleiter, nachdem er schon zehn Jahre Stellvertreter war. Ein eigensinniger, origineller Jurist mit hohem Verständnis für die Wahlstatistik. Manchmal nervend, aber in der Gesamtschau ein Glücksfall für das Berliner Verwaltungsrecht.

Und es passt zu dem Mann, dass er als Pensionär zunächst nicht vorhat, nur Rosen zu züchten. Auf Wunsch des Innensenators Ehrhart Körting wird Schmidt von Puskás ehrenamtlich Landeswahlleiter bleiben und noch die Europa- und Bundestagswahlen 2009 betreuen. za

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