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Berlin: Meister des Linoleums

Ab September werden in Berlin erstmals Bodenleger ausgebildet

Heute das Krankenhaus, morgen die Turnhalle, übermorgen das Wohnzimmer. Die Einsatzorte der Bodenleger sind genauso unterschiedlich wie die Materialien, mit denen sie arbeiten: Holz, Linoleum, PVC, Teppich, Kork, Laminat. Wer sich fragt, warum ein Bodenleger drei Jahre lang ausgebildet werden muss, der hat noch nie einem bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Ein Turnhallenboden beispielsweise muss so beschaffen sein, dass er federt, gleichzeitig bremst und beschleunigt. An einigen Stellen, etwa dort, wo sich Ringer fallen lassen, muss er auf den Punkt hin elastisch sein. Das Volleyballfeld aber muss in der Fläche elastisch sein. Damit ein Boden diese Bedingungen erfüllt, müssen verschiedene Beläge kombiniert und ein kompliziertes Holzgeflecht unterlegt werden.

Beim Krankenhausboden kommt es darauf an, dass er sich nicht elektrisch auflädt, die Schritte dämpft und nirgends eine Ritze bleibt, in der sich Bakterien einnisten könnten. Ein Turnhallen- und Krankenhausspezialist in Berlin ist die Firma „Wos“ in Spandau. Im September stellt Geschäftsführer Wolfgang Schmidt erstmals zwei Bodenleger-Azubis ein: „Die Anforderungen an die Bodenleger sind so gewachsen, das kann kein Ungelernter mehr.“

Was muss ein Bewerber mitbringen? „Rechnen sollte er schon können“, sagt René Langbein, einer der zwölf Bodenleger bei „Wos“. Man muss die Flächen berechnen und die Beläge so ausschneiden, dass wenig Abfall bleibt. Ein bestimmter Schulabschluss wird nicht vorausgesetzt. Langbein liebt seinen Beruf, weil er so viele Facetten hat. Eine davon ist die Absprache mit den Malern, Fenstersetzern, Fliesenlegern, wer wann als erster in welchen Raum geht. „Teamfähigkeit ist da nicht schlecht.“ Der schönste Moment beim Bodenlegen? „Wenn das Chaos bewältigt ist, der Boden glänzt und und die Krankenschwester sagt: Wow!“ Die Theorie lernen die Azubis in der Berufsschule: im Oberstufenzentrum Holztechnik. clk

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