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Im OP. Ole Goertz und Frank-Werner Peter bei der Arbeit. Sie operieren - wie andere renommierte Ärztinnen und Ärzte - ehrenamtlich Kinder, die von Krieg, Terror oder Folter betroffen waren. Für ihren Verein sammelt jetzt der Tagesspiegel innerhalb der Spendenaktion "Menschen helfen!" 2018/19.

© privat

"Menschen helfen!": Luftbrücke für die jüngsten Terroropfer

Krieg, Folter, Terror: Frank-Werner Peter operiert Kinder aus Krisenregionen mit seinem „Placet“-Team in Berlin. "Menschen helfen!" bittet um Spenden .

Frank-Werner Peter sagt das gerne so: „Wenn andere auf den Golfplatz gehen, gehe ich in den OP.“ Er operiert, wenn er eigentlich frei hätte, weil vielerorts auf der Welt Bombenexplosionen, Granaten, Beile oder Schlagstöcke Kinder jäh aus dem unbeschwerten Leben reißen.

Krieg, Folter und Terror machen die Jüngsten weltweit zu Opfern einer kranken Erwachsenenwelt. Diese Kinder holt Frank-Werner Peter mit seinem Verein Placet dank Spendengeldern aus ihren Ländern, in denen sie keine angemessene medizinische Behandlung bekommen können, hierher. In Berlin werden sie teils über Jahre behandelt, um dann, zurück im Herkunftsland, eine lebenswerte Zukunft zu haben. Für diese humanitäre Arbeit vom „Plastisch-chirurgischem Centrum für Terroropfer e.V.“ bittet Frank-Werner Peter den Spendenverein des Tagesspiegel sowie die Leserinnen und Leser um Spenden. Insgesamt sammeln wir in unserer bundesweit einmaligen Spendenaktion anlässlich des Weihnachtsfestes für 63 Hilfsprojekte in Berlin, Brandenburg und im Ausland - der Tagesspiegel-Spendenverein verteilt die Leserspenden dann nach Bedarf der Projekte, so dass allen gut geholfen ist.

Der Mediziner von "Placet" hat schon seit Jahrzehnten Arbeitstage, die nicht allein mit dem Standardprogramm ausgefüllt sind. Den gemeinnützigen „Placet e.V.“ hat er 2001 gemeinsam mit anderen Ärzten gegründet, um Menschen in Not zu helfen, die kein Geld für Behandlungen haben oder in Ländern geboren wurden, wo es die nötigen Behandlungsmöglichkeiten auch gar nicht gibt.

Das Bundesverdienstkreuz gab es dafür schon, ein schöner Dank – aber Frank-Werner Peter macht es nicht deswegen. „Ich denke damals wie heute: Dass es uns so gut geht, das ist ja vielfach keine eigene Leistung, sondern wir sind in diese privilegierte Welt hineingeboren. Deswegen möchte ich etwas weitergeben“, sagt er an seinem Schreibtisch in seiner Klinik für Plastische Chirurgie an der Schöneberger Bayreuther Straße 36.

Rund 20 andere renommierte Ärztinnen und Ärzte sowie auch Dolmetscher im ehrenamtlichen Placet-Team sehen das genauso. Darunter sind unter anderem Zahnheilkundler und Oralchirurgen, Augenärzte, Fachärzte für Innere Medizin und für Psychotherapie. Firmen und Praxen helfen dem Verein mit Leistungen.

Zudem ermöglichen Krankenhäuser die besondere Luftbrücke der Behandlungen: Das DRK Klinikum Westend in Charlottenburg ist dank der engagierten Klinikleitung von Anfang an dabei, dank aller fachlich, personellen und apparativen Voraussetzungen. Dazu gehören die Kinder- und die Unfallchirurgische Klinik, OP, Anästhesie, Intensivstation, Betten- und Pflegepersonal – alles steht für die jungen Patienten bereit. Auch im Helios-Klinikum Emil von Behring sowie im Martin-Luther-Krankenhaus in Wilmersdorf kooperiert Placet mit den Kliniken für Plastische Chirurgie.

Ein Herz für die Ärzte. Die kleine Rayhana aus Afghanistan erlitt eine „Verdrehung der Füße und Beine". Der rechte Fuß stand um 90 Grad nach außen, der linke war um 180 Grad verdreht. Dank der Kinderorthopädin im Waldkrankenhaus geht es für das Mädchen OP für OP voran.
Ein Herz für die Ärzte. Die kleine Rayhana aus Afghanistan erlitt eine „Verdrehung der Füße und Beine". Der rechte Fuß stand um 90 Grad nach außen, der linke war um 180 Grad verdreht. Dank der Kinderorthopädin im Waldkrankenhaus geht es für das Mädchen OP für OP voran.

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Wie gelingt das aber in der Praxis, wenn Kinder und Jugendliche aus den Ländern wie Angola, Tschetschenien, Afghanistan und Irak nach Durchsicht der Anträge, Unterlagen und Fotos nach Berlin geflogen wurden? Haben die Kinder, die teils Monate und Jahre in der Klinik bleiben müssen, nicht riesiges Heimweh?

Dem Verein steht eine Wohnung zur Verfügung. „Bei der Hin- und Rückreise können den Kindern oder Jugendlichen eine vertraute Begleitperson an der Seite stehen“, sagt Peter, der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie sowie Chirurgie ist. Auch als Hochschullehrer an der Ruhr-Universität Bochum hat er sich einen Namen gemacht.

Doch auch die Menschlichkeit zählt. „Bei uns im Team gibt es immer einen Menschen, der über die Zeit der Behandlung als starke Schulter an der Seite des Patienten ist. Das klappt.“ Es sind gleichzeitig immer zwei Kinder oder Jugendliche in Berlin, teils auch vermittelt über Friedensdorf International. Unterdessen unterstützt der Tagesspiegel bei "Menschen helfen!" 2018/19 auch Projekte zur Bekämpfung der Fluchtursachen, gemeinsam mit der Deutschen Welthungerhilfe.

Hoffnungsstern. Der Plastische Chirurg Frank-Werner Peter hat schon vor 17 Jahren den Hilfeverein Placet gegründet, rund 20 ebenfalls ehrenamtlich engagierte Medizinerinnen und Mediziner sowie etliche Unterstützer sind an seiner Seite. Aber Spendengelder werden immer gebraucht, unter anderem, damit die verstümmelten und verletzten Kinder zur Operation nach Berlin und wieder zurück geflogen werden können.
Hoffnungsstern. Der Plastische Chirurg Frank-Werner Peter hat schon vor 17 Jahren den Hilfeverein Placet gegründet, rund 20 ebenfalls ehrenamtlich engagierte Medizinerinnen und Mediziner sowie etliche Unterstützer sind an seiner Seite. Aber Spendengelder werden immer gebraucht, unter anderem, damit die verstümmelten und verletzten Kinder zur Operation nach Berlin und wieder zurück geflogen werden können.

© Annette Kögel

Wie gerade Rayhana Nasrullah aus Afghanistan. Sie hat eine „Verdrehung der Füße und Beine erlitten“. Der rechte Fuß stand um 90 Grad nach außen, der linke war um 180 Grad verdreht. Dank der Kinderorthopädin im Waldkrankenhaus ist jetzt bei Rayhana alles schon so gut auf dem Wege, dass sie wieder laufen kann. Jetzt soll sie aber nach den zwei Jahren Behandlung erstmal zu ihren Eltern zurückfliegen dürfen, später wird sie zur Weiterbehandlung wieder nach Berlin geholt. Insgesamt braucht Placet fürs komplette jährliche Hilfevolumen rund 80 000 Euro.

Auch für die Flüge für Rayhana bittet Frank-Werner Peter die Tagesspiegelleser um Spenden. Eine nachhaltige Behandlung und ein längerfristiger Kontakt zu den Patienten seien den Medizinern wichtig. Peter hat keine eigenen Kinder. „Aber ich habe 50 Placet-Kinder, das ist schön und reicht.“ sagt Peter lächelnd.

So kann sie nicht laufen. Die kleine Rayhan aus Afghanistan ist schon lange in Behandlung in Berlin. Jetzt sind ihre Beine schon viel besser, aber sie muss noch mehrere Male operiert werden, um ein lebenswertes Leben haben zu können. Der Verein Placet will vom hiesigen Standard der Medizin auch Menschen in ärmeren Ländern profitieren lassen.
So kann sie nicht laufen. Die kleine Rayhan aus Afghanistan ist schon lange in Behandlung in Berlin. Jetzt sind ihre Beine schon viel besser, aber sie muss noch mehrere Male operiert werden, um ein lebenswertes Leben haben zu können. Der Verein Placet will vom hiesigen Standard der Medizin auch Menschen in ärmeren Ländern profitieren lassen.

© privat

„Wir haben das Glück, in einem demokratischen Land ohne Krieg, Terror, Unterdrückung und Angst zu leben. Nutzen wir die Chance, denen zu helfen, die ohne eigene Schuld in unerträgliche Lebensumstände geraten sind. Wir bitten um Unterstützung, den verletzten und verstümmelten Menschen, vorwiegend Kindern und Jugendlichen, wieder Selbstständigkeit, Mut und Würde zu geben. Sie sind die unschuldigsten Opfer einer immer wieder gnadenlosen Welt.“

Das steht auf der Internetseite von Placet, und dem bleibt nichts hinzuzufügen. Außer: Bitte spenden Sie!

Berliner Sparkasse BIC: BELADEBE, 
IBAN: DE43 1005 0000 0250 0309 42

Bitte Namen und Anschrift gut leserlich und vollständig für den Spendenbeleg notieren. Auch Online-Banking ist möglich.

Alle Infos: www.tagesspiegel.de/spendenaktion

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