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Geschichtsstunde. Zur Wendezeit in der DDR engagierte sich Angela Merkel in der Bürgerrechtspartei Demokratischer Aufbruch. Auch daran wird in der Ausstellung auf dem Alexanderplatz erinnert. Foto: Reuters

© REUTERS

Berlin: Merkel blickt zurück

Kanzlerin besuchte Freiluftausstellung zur Wende in der DDR

Die Bundeskanzlerin machte gestern endlich das, was sie nach eigenem Bekunden „schon lange geplant“ hatte: Angela Merkel besuchte die Open-Air-Schau zur friedlichen Revolution in der DDR auf dem Alexanderplatz. Eine Million Menschen sind bislang zu diesem spannenden Geschichtsunterricht unter freiem Himmel gekommen, Tag und Nacht sind die 700 Fotos und Texte zu besichtigen, nur gestern versperrten für eine Stunde Gitter den Weg. Die Hundertschaft der Journalisten konnte aus gebührendem Abstand nur ahnen, was die blonde Frau im grünen Blazer mit Bürgerrechtlern, Staatssekretär André Schmitz und dem Kurator der Schau, Tom Sello von der Robert-Havemann-Gesellschaft, zu besprechen hatte. Auf jeden Fall fühlte sie sich in den Wirbel der spannenden Geschehnisse um 1989 zurückversetzt, erzählte, wie sie im Oktober 1989 auf dem Weg in die Gethsemanekirche von den vielen Mitbürgern beeindruckt war, die mit Kerzen in den Händen friedlich demonstrierten. Erinnerte sich an die Bürgerproteste und gab schließlich vor dem Freudenfoto vom Einheitsfest am Reichstag ein lockeres Statement für Kameras und Mikrofone: Dank an die Havemann-Gesellschaft für die mutige Idee zu dieser Freilichtausstellung, „die allen Besuchern deutlich macht: Freiheit und Demokratie mussten erkämpft werden“. Den Aktivisten von damals gilt der Dank dafür, „dass wir heute in einem freien Land ganz selbstverständlich leben können“. Dann ist sie weg, die Kanzlerin. Die Ausstellung auf dem Alex bleibt bis zum 3. Oktober. Vorerst. Die Initiatoren möchten, dass sie dort nie abgebaut wird. Angela Merkels Segen haben sie schon. Lo.

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