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Berlin: Methadon-Anschlag für einen BMW 27-Jähriger muss für zwölf Jahre

ins Gefängnis

Als sie in geselliger Runde zusammensaßen, mischte Dirk S. seinem herzkranken Nachbarn Björn R. heimlich Methadon ins Getränk. Zu diesem Schluss kam gestern das Berliner Landgericht. Der Angeklagte habe sein Opfer gefügig machen wollen, um an dessen BMW zu kommen. „Er glaubte, er könnte ihn dazu bringen, ihm das Auto zu schenken“, sagte der Vorsitzende Richter. Gegen Dirk S. wurde unter Einbeziehung von Gefängnisstrafen aus früheren Urteilen eine Gesamtstrafe von zwölf Jahren Haft verhängt. Gegen einen 44jährigen Mann, der dem Hauptangeklagten die Ersatzdroge beschafft hatte, erging eine Haftstrafe von zwei Jahren.

Der 37-jährige R. starb bei dem Zechgelage im Juli 2001 in einer Wohnung in Reinickendorf. Ob die Ersatzdroge das Herzversagen auslöste, konnte allerdings nicht mit Sicherheit geklärt werden. Die Staatsanwaltschaft ging deshalb von einem versuchten Mord aus. Aus Sicht der Richter aber hatte S. keinen tödlichen Anschlag geplant. Sie sprachen ihn der gefährlichen Körperverletzung schuldig. Er habe offenbar angenommen, dass sein Opfer nach einem Cocktail aus Alkohol und Methadon gleichgültig oder euphorisch werden und eine Schenkungsurkunde für das Auto unterschreiben würde. K. G.

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