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Politik unter Palmen. In der Künstleresidenz Villa Aurora in Los Angeles treffen sich traditionell die deutschen Filmschaffenden am Tag vor der Oscar-Verleihung. Der Regierende Bürgermeister war auch dabei.

© Barbara Munker/dpa

Michael Müller zu Besuch in Los Angeles: Unser Mann in Hollywood

Drei Tage war der Regierende Bürgermeister Michael Müller in Los Angeles. Was hat er da eigentlich gemacht?

Von Sabine Beikler

Berlin ist hip, cool, bunt, laut, arm, sexy – und jetzt auch noch oscarprämiert. Die vom Medienboard geförderte Studio-Babelsberg-Koproduktion „Bridge of spies“ ist mit dem Academy Award für den Besten Nebendarsteller Mark Rylance ausgezeichnet worden. Und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) war ganz nah dabei. Er war während der Verleihung mit seinen Begleitern beim „Oscar Screening“ von Studio Babelsberg im Sunset Marquis Hotel in Los Angeles. Müller wird am heutigen Dienstagnachmittag nach seiner dreitägigen Dienstreise nach Los Angeles wieder in Berlin erwartet. Aber warum reiste der Regierende gut zwei Wochen nach der Berlinale in die kalifornische Filmmetropole?

„Man trifft die Filmschaffenden nur da, wo alle Filmschaffenden sind“, sagt der stellvertretende Senatssprecher Bernhard Schodrowski. Soll heißen: Wenn der Regierende Bürgermeister für Berlin Werbung als Filmindustriemetropole machen will, muss er sich mit Vertretern der Filmindustrie „vor Ort“ treffen. Mit Müller dabei waren der Chef der Senatskanzlei, Björn Böhning, Robert Drewnicki, im politischen Planungsstab für Kommunikation zuständig, Protollchef Volker Pellet, eine Mitarbeiterin, eine Dolmetscherin plus Sicherheitsleute.

Er pflanzte auch ein Bäumchen

Nach seiner Ankunft in Los Angeles am Freitag traf sich Müller mit Ted Tenner, Vizepräsident der Anschutz Entertainment Group. Die beiden sprachen über die weitere Entwicklung rund um die Großarena am Ostbahnhof. Danach ging es zur Constantin Film AG. Mit dabei war auch Kirsten Niehuus, Geschäftsführerin der Medienboard Berlin-Brandenburg. Böhning ist unter anderem Vorsitzender des Aufsichtsrats der Medienboard sowie des Musicboards.

Am Sonnabend machte sich die Berliner Delegation auf zum „Pre Oscar Empfang“ in der Villa Aurora, einst Heimat von Lion Feuchtwanger und seiner Frau während ihres Exils, heute Künstlerresidenz und Treffpunkt. Dort ist der traditionelle Empfang der deutschen Oscar-Anwärter. Müller und Kulturstaatsministerin Monika Grütters warben für den deutschen Film. Ein gemeinsamer Besuch im Studio Warner Bros. Pictures stand ebenfalls auf dem Programm.

Müller besuchte das Jet Propulsion Laboratory, das Getty Research Center und „Google You Tube Space“. Bei einem Treffen mit Unternehmern sprach Müller über die Erfahrungen von Berlin als Start-up-Standort. Er pflanzte auch im „Berlin Forest“ im Griffith Park ein Bäumchen. Denn Los Angeles und Berlin verbindet die älteste Städtepartnerschaft, die im nächsten Jahr 50 Jahre alt wird. Kurz vor seiner Abreise traf sich Müller noch mit seinem Amtskollegen Eric Garcetti, der 2017 in Berlin erwartet wird. Wie teuer die Reise zwischen Oscar, Wirtschaft, Städtepartnerschaft ist, konnte die Senatskanzlei noch nicht sagen. Abgerechnet werde „wie immer zum Schluss“, hieß es.

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