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MIETEN: Mietsteigerungen sollen begrenzt und bezahlbarer Wohnraum in der ganzen Stadt erhalten und geschaffen werden. Dazu gehören Bundesratsinitiativen zur Änderung des Mietrechts, aber auch Neubauprojekte unter Einbeziehung von Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften und Baugruppen. Die Liegenschaftspolitik des Senats, bisher auf maximale Verwertung öffentlicher Immobilien orientiert, soll neu ausgerichtet werden.

© dpa

Mietenanstieg abgebremst - Kaufpreise klettern: Auch am Stadtrand von Berlin wird Wohnen teurer

Wer vor sieben Jahren eine Wohnung gekauft hat, kann sie heute mit fast 40 Prozent Gewinn verkaufen. Während die Kaufpreise für Immobilien in Berlin weiter steigen, stagnieren die Spitzenmieten in besten Wohnlagen. In Spandau und Marzahn-Hellersdorf dagegen nicht.

Wer heute eine Wohnung in begehrten Lagen sucht, zahlt zwanzig Prozent mehr Miete als vor Ort sonst üblich – der Wohnungsmarkt ist seit Jahren unter Druck. Ob zur Miete oder zum Kauf, die Preise steigen drastisch: Wer im Jahr 2006 eine Eigentumswohnung in bevorzugter Lage erwarb, kann sich heute freuen: Während damals der Quadratmeter 1400 Euro gekostet hatte, sind es heute 2050 Euro, 40 Prozent mehr. Nicht ganz so rasant stiegen die Mieten für freie Wohnungen: von 6,65 Euro Nettokalt pro Quadratmeter und Monat auf 8,50 Euro. Das meldet der Immobilienverband Berlin-Brandenburg (IVD), spricht aber auch von einer „Verlangsamung des Preisanstiegs“: Im vergangenen Jahr waren die Mieten noch um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, nun sind es „nur“ 4,5 Prozent (in Vorzugswohnlagen).

In Spandau und Marzahn-Hellersdorf waren die Mieten mal günstig - jetzt wird es auch dort teurer

Kann man in Berlin überhaupt noch günstig wohnen? Ab 6,20 Euro je Quadratmeter in einfachen Lagen von Spandau zum Beispiel, wobei die Mieten dort deutlich stiegen im Vergleich zum Vorjahr (5,80 Euro). Deutlich mehr Miete als vor zwölf Monaten zahlt man auch in Marzahn-Hellersdorf (6 statt 5,25 Euro). Die beiden Randbezirke galten lange als günstige Wohnlagen. Das kräftige Plus bei den Mieten zeigt aber, dass nun auch dort die Nachfrage wächst – denn der Wohnraum im Zentrum ist knapp und teuer.

Die Grenzen des Wachstums sind dagegen vorläufig erreicht im traditionell begehrten Bezirk Pankow: Dort stiegen die Wohnungsmieten in einfachen bis mittleren Lagen zuletzt nicht mehr und stagnieren auf 7,25 Euro Nettokalt pro Monat. Ähnliches gilt für Mieten in besten Lagen von Steglitz-Zehlendorf. Sie verharren dort allerdings auf höchstem Niveau (9,75 Euro). Noch teurer mietet man nur in besten Lagen von Mitte (10 Euro). Dass kein Preis zu teuer ist fürs Wohnen, zeigen die vom Immobilienverband genannten Spitzenpreise der am teuersten vermieteten oder verkauften Wohnungen: 20 Euro je Quadratmeter und Monat zahlen Mieter schon mal in Mitte; in Pankow sowie Charlottenburg-Wilmersdorf sind es 17 Euro.

Bemerkenswert: Die teuersten Mieten in Kiezlagen von Friedrichshain-Kreuzberg liegen inzwischen so hoch wie im bürgerlichen Steglitz-Zehlendorf (15 Euro). Die teuersten Ein- und Zweifamilienhäuser gibt es in Charlottenburg-Wilmersdorf: 6000 Euro kostet der Quadratmeter.

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