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Berlin: Mieterverein kritisiert Home-Info

Wohnungsvermittlung mit „dubiosen Vermittlungspraktiken“

Auf Faltblättern stellt sich „HomeInfo“ als „Anzeigen-Zentrale Berliner Wohnungseigentümer“ vor, der Berliner Bär darunter vermittelt Seriosität. Mieterverein und Verbraucherzentrale beeindruckt das nicht. Deren Vorsitzende Hartmann Vetter und Gabriele Francke warfen Home-Info gestern „dubiose Wohnungsvermittlungspraktiken“ vor. Die europaweit tätige Firma, die in Kleinanzeigen provisionsfreie Wohnungen offeriert, mache die Angabe weiterer Wohnungsdaten von einem Abonnement von 185 Euro abhängig. Für Mieterverein und Verbraucherzentrale ist das „rausgeschmissenes Geld“.

Als Leistung werde Interessenten zugesagt, regelmäßig Einzelangebote zu erhalten. Die Datensammlung der Home-Info bestehe aber vorwiegend aus Wohnungsangeboten, die bereits annonciert wurden, mit oder ohne Einverständnis der Inserenten. Mieterverein und Verbraucherzentrale rieten davon ab, ein Abonnement abzuschließen. Gezahlte Gebühren sollten zurückverlangt werden, da die Zahlung gegen das Wohnungsvermittlungsgesetz verstoße. Vor Abschluss eines Mietvertrages sollte ein Wohnungssuchender kein Geld zahlen.

Home-Info hatte bereits vor Wochen Vorwürfe zurückgewiesen. Die Firma vermittle keine Wohnungen, sammle lediglich Wohnungsdaten und gebe sie als Jahresabo weiter. Sie frage Eigentümer, ob sie deren Inserate verbreiten dürfe, erhalte auch Angaben über freie Wohnungen von Hauseigentümern. Die Angebote würden aktualisiert, es gebe keine Lock-Offerten, jedem Inserat stehe ein Angebot gegenüber. Tanja Lesser von Home-Info betonte am Dienstag, man verstehe die ganze Aufregung nicht. Es gebe eine Menge Dankesschreiben von Kunden.

In der Anzeigenabteilung des Tagesspiegel, in dem Home-Info auch inseriert, liegen Leserbeschwerden bislang nicht vor.C. v. L.

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