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Wirken wie kaltblütige Killer, haben in den Berliner Wäldern aber eine unverzichtbare Aufgabe: Jäger in orangenen Jacken.

© Christoph Schmidt/dpa

Update

Militante Tierschützer in Berlin: Wieder Hochsitz im Grunewald angezündet

Immer wieder werden Hochsitze im Grunewald zerstört, in der Nacht brannte ein weiterer in Nikolassee. Auch im Winter kann das zu Waldbränden führen.

Autos anzuzünden ist in Berlin fast schon Routine. Jetzt haben sich unbekannte Täter Hochsitze der Berliner Forsten vorgenommen. Am Sonntagabend brannte in Nikolassee erneut ein Hochsitz. Autofahrer entdeckten die Flammen von der Havelchaussee aus und alarmierten um 19.40 Uhr die Feuerwehr. Diese konnte ein Übergreifen auf Bäume und damit einen möglichen Waldbrand verhindern. In der vergangenen Woche hatte die Senatsverwaltung für Umwelt mitgeteilt, dass in den vergangenen Wochen bereits sechs weitere Hochsitze „mutwillig umgeworfen oder angezündet und zerstört worden“.

Hochsitze für die Jagd werden in fast allen Flächenländern immer wieder attackiert. Linksextremistische Internetseiten sind voll von Bekennerschreiben zu derartigen Taten in Flächenländern. Auch in Berlin wurden vereinzelt Hochsitze beschädigt. Vor etwa zwei Jahren wurde im Köpenicker Forst der Schriftzug „ALF“ hinterlassen, die Animal Liberation Front ist eine der militanten Tierbefreiungsorganisation. Besonders perfide ist die Methode des Ansägens - damit der Jäger mit dem Holzsitz dann umfällt.

Auch Jagdbetreiber vermuten militante Tierschützer hinter den Aktionen. Die Berliner Forstverwaltung sorgt sich vor allem um den Baumbestand. Durch das Anzünden von Hochsitzen könnte auch in den Wintermonaten der Wald in Brand geraten. „Wertvolle Erholungs- und Lebensräume könnten durch das Feuer verloren gehen.“ Die Jagd sei wichtig, um junge Bäume vor Wildverbiss zu schützen. Die Berliner Forsten verwalten rund 29 000 Hektar Wald in Berlin und Brandenburg. Ein Fünftel der Stadtfläche ist Wald.

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