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Berlin: Millionen-Auftrag bleibt umstritten

Eine schnelle Entscheidung des Aufsichtsrats zur Flughafen-Planung ist unwahrscheinlichIm Aufsichtsrat der Planungsgesellschaft für den Flughafen Schönefeld (PPS) gibt es eine heftige Auseinandersetzung um einen 100-Millionen-Auftrag, den das Berliner Ingenieurbüro WIB erhalten soll.Nach Informationen des Tagesspiegels wird die für heute vorgesehene Auftragsvergabe nicht erfolgen, obwohl die Zeit drängt.

Eine schnelle Entscheidung des Aufsichtsrats zur Flughafen-Planung ist unwahrscheinlichIm Aufsichtsrat der Planungsgesellschaft für den Flughafen Schönefeld (PPS) gibt es eine heftige Auseinandersetzung um einen 100-Millionen-Auftrag, den das Berliner Ingenieurbüro WIB erhalten soll.Nach Informationen des Tagesspiegels wird die für heute vorgesehene Auftragsvergabe nicht erfolgen, obwohl die Zeit drängt.In dem Gremium gibt es mittlerweile Zweifel, ob bei der Auswahl alles mit rechten Dingen zugegangen ist.Eine Vergabebeschwerde eines renommierten Unternehmens, das bereits im Vorfeld ausgeschieden war, liegt noch beim Bundeskartellamt. -Bei dem umstrittenen Auftrag geht es um die sogenannte Projektsteuerung für den neuen Flughafen.Im Rennen um den lukrativen Auftrag waren nach Informationen des Tagesspiegels vier Unternehmen.Erhalten soll ihn das Ingenieurbüro WIB aus Berlin, dessen Alleineigentümer und Mitgeschäftsführer Herbert Märtin ist.Das SPD-Mitglied Märtin wird dem Vernehmen nach im Aufsichtsrat vor allem von der Vorsitzenden, der Justizsenatorin Lore Maria Peschel-Gutzeit, und dem Chef der Staatskanzlei in Brandenburg, Jürgen Linde (beide SPD), gefördert.Märtins WIB ist bereits als Berater von Flughafen-Chef Götz Herberg engagiert. Um mögliche Einflußnahmen auf das Vergabeverfahren "von vorn herein" auszuschließen, hatten die Geschäftsführung der PPS und die Flughafen-Gesellschafter Bund, Berlin und Brandenburg die Flughafengesellschaft München beauftragt, die europaweite Ausschreibung vorzunehmen.Bereits im Vorfeld gab es Vorwürfe, bei der Vorauswahl habe es politischen Druck gegeben, was Peschel-Gutzeit entrüstet zurückwies.Zu Vorwürfen, Mitarbeiter von WIB hätten enge Kontakte zu Mitarbeitern in München, war Märtin gestern nicht zu sprechen. Daß ein so renommiertes Unternehmen wie Lahmeyer International dabei auf der Strecke blieb, löste in der Branche erhebliche Verwunderung aus.Das größte Ingenieurbüro Deutschlands, das insgesamt rund tausend Mitarbeiter beschäftigt, hat unter anderem die Projektsteuerung beim Transrapid und bei der Brückenüberquerung des Großen Belts in Dänemark inne.WIB hat nach eigenen Angaben 80 Beschäftigte.Der Markt ist inzwischen heiß umkämpft; ohne Aufträge sind Arbeitsplätze gefährdet. Nach einer Beschwerde von Lahmeyer, nach deren Ansicht das Verfahren "nicht fair" war, wies das Brandenburger Verkehrsministerium die PPS zunächst an, das Vergabeverfahren auszusetzen, nahm diese Entscheidung aber bereits einen Tag später zurück.Danach schaltete sich auch das Bundeswirtschaftsministerium ein.Inzwischen liegt der Fall beim Bundeskartellamt. Weitere Aufsichtsratsmitglieder neben Peschel-Gutzeit und Linde sind der Chef der Berliner Senatskanzlei, Volker Kähne, Brandenburgs Finanzministerin Wilma Simon, Staatssekretär Hans Jochen Henke vom Bundesverkehrsministerium umd Joachim Krüger vom Bundesfinanzministerium.

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