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Missbrauch: Bischof Dröge fordert "lückenlose Aufklärung"

Der Bischof der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, hat eine „lückenlose Aufklärung“ der Vorwürfe sexuellen Missbrauchs in kirchlichen Einrichtungen gefordert.

Es werde „Zeit, dass die Wahrheit ans Licht kommt“, sagte der Bischof in seiner Predigt am Karfreitag in der Berliner St. Marien-Kirche, in der er sich erstmals umfassend zu dem Thema äußerte. In der Vergangenheit sei „zu oft vertuscht, beschönigt und verdrängt worden“.

Zugleich kritisierte Dröge „deutliche Verzerrungen“ in der aktuellen Debatte. „Da werden alte Rechnungen beglichen und durch Vorverurteilungen neue Opfer geschaffen.“ Dennoch sei die offene Diskussion „nötig und lange überfällig“.

Nun endlich habe die Perspektive der Opfer Vorrang und könne zur Sprache kommen, sagte der Bischof. Das Ausmaß an „Erniedrigung und seelischer Grausamkeit“, das Kindern und Jugendlichen von vertrauten Personen angetan wurde, sei „unvorstellbar“. Die betroffenen Institutionen seien besorgt um ihren Ruf, aber das dürfe nicht die Sorge sein. Ziel müsse es sein, lückenlos aufzuklären und „umfassende Transparenz“ herzustellen. (ddp)

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