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Berlin: Misshandeltes Baby soll zu Pflegefamilie

Die Mutter, die in Verdacht steht, ihr zwei Wochen altes Baby misshandelt zu haben, wird das Kind wahrscheinlich nicht zurückbekommen. Wie der Tagesspiegel erfuhr, soll der kleine Leon bei einer Pflegefamilie untergebracht werden.

Die Mutter, die in Verdacht steht, ihr zwei Wochen altes Baby misshandelt zu haben, wird das Kind wahrscheinlich nicht zurückbekommen. Wie der Tagesspiegel erfuhr, soll der kleine Leon bei einer Pflegefamilie untergebracht werden. Die nötigen Schritte dazu sollen bereits vom Jugendamt in Reinickendorf eingeleitet worden sein.

Derzeit liegt der Säugling weiterhin auf einer Spezialstation der Charité, schwebt aber nicht mehr in akuter Lebensgefahr. „Der Junge liegt noch im künstlichen Koma, die Krämpfe haben aber aufgehört“, sagte Klinik-Sprecher Hanns Leske. Wie berichtet, hatten Notärzte bei dem Baby schwere Hämatome, Blutgerinnsel und Hirnblutungen festgestellt, die nur durch „äußere Einwirkung“ entstanden sein konnten. Die 25-jährige Mutter des Kindes aus dem Märkischen Viertel in Reinickendorf hatte bei der Kripo unglaubwürdige Angaben gemacht und erhielt am späten Mittwochabend Haftbefehl. Vor dem Richter gestand sie, ihren Sohn wegen „emotionaler Überlastung“ geschüttelt zu haben. Die Frau kam gegen Meldeauflagen wieder frei, weil bei ihr keine Fluchtgefahr bestehe.

Jugendstadtrat Peter Senftleben (SPD) wollte gestern keine Details zum aktuellen Fall bekannt geben. Er sagte: „Wir werden alles tun, was im Interesse des Kindes notwendig ist und schließen dabei nichts aus.“ Die Mutter darf das Baby derzeit zweimal pro Tag jeweils 30 Minuten auf der Intensivstation besuchen. „Allerdings immer in Begleitung von Pflegern oder Ärzten“, sagte der Klinik-Sprecher. Zudem werde die Frau „intensiv vom psychologischen Dienst“ an der Charité betreut, „da sie traumatisiert ist“, hieß es.

Die Kripo geht davon aus, dass die schweren Verletzungen des Babys „nicht nur durch das Schütteln“ entstanden sein können. Wie es in Ermittlerkreisen hieß, habe die Frau zunächst nur ausgesagt, dass ihr das Kind aus dem Arm gefallen sei. Wie genau das passierte, habe sie den Beamten nicht beschreiben können, da sie in diesem Moment zum Fernseher geschaut habe.

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