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Berlin: Misshandlungen: Mobil gegen häusliche Gewalt

Eine Frau sitzt weinend am Couchtisch. Ihre zwei sechs und zehn Jahre alten Kinder hocken verstört daneben.

Eine Frau sitzt weinend am Couchtisch. Ihre zwei sechs und zehn Jahre alten Kinder hocken verstört daneben. Die Frau ist schwanger. In ihrem Gesicht zeichnen sich Blutergüsse ab. Auf dem Tisch liegen ausgerissene Haarbüschel. Den Mann, der die bald dreifache Mutter misshandelt hat, haben die Polizisten mitgenommen. In so einer Situation, sagt Beate Nink, Projektleiterin der Berliner Initiative gegen Gewalt gegen Frauen (BIG), ist ein persönliches Gespräch gefragt. Mit ihrer Mobilen Intervention bietet BIG seit Mitte Mai erstmals solche Hausbesuche an. Seit 1999 beraten Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen von BIG misshandelte Frauen am Telefon, geben Adressen von Frauenhäusern und Anwältinnen weiter. Jetzt besuchen BIG-Mitarbeiterinnen Frauen und Kinder, die durch die erlittene Gewalt schwer traumatisiert sind, auch zu Hause oder an einem sicheren Ort. Vorerst wird die Mobile Intervention als Modellversuch für drei Monate von Philip Morris finanziert. Zehn zusätzliche Beraterinnen konnte BIG befristet einstellen. Bei den Einsätzen kooperieren die Polizeidirektionen Neukölln, Kreuzberg, Mitte und Tiergarten mit BIG.

Die misshandelte Mutter folgte dem Rat der BIG-Beraterin, beim Amtsgericht eine Schutzanordnung mit Zuweisung der ehelichen Wohnung zu beantragen. Der prügelnde Mann durfte das Haus schon am Tag der Tat nicht mehr betreten.

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