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Berlin: Mit 3500 DM garantiert zur Fahrerlaubnis - DEKRA-Prüfer stehen unter Korruptionsverdacht. Der Kronzeuge ist indessen geflohen

Was Anfang der Woche noch als Gerücht die Runde machte, ist nun zur Gewissheit geworden: Im Prozess um Korruption bei Führerscheinprüfungen der Dekra ist dem Staatsanwalt der Kronzeuge verloren gegangen. Der ebenfalls angeklagte Fahrlehrer meldete sich am Donnerstag telefonisch beim Gericht: Er habe das Verfahren nicht länger aushalten können, sagte Demirel K.

Was Anfang der Woche noch als Gerücht die Runde machte, ist nun zur Gewissheit geworden: Im Prozess um Korruption bei Führerscheinprüfungen der Dekra ist dem Staatsanwalt der Kronzeuge verloren gegangen. Der ebenfalls angeklagte Fahrlehrer meldete sich am Donnerstag telefonisch beim Gericht: Er habe das Verfahren nicht länger aushalten können, sagte Demirel K., und sich deshalb in die Türkei abgesetzt.

Als der 32-Jährige in dem Prozess vor etwa zehn Monaten zum ersten Mal in den Zeugenstand trat, war Demirel K. für die Ermittler kein unbeschriebenes Blatt: Bestechung, Betrug, Korruption. Nun gab er zu, Bestechungsgeld angenommen und einen Teil davon an Prüfer und Fahrlehrer weitergegeben zu haben. Seinem Geständnis zufolge garantierte er seinen Prüflingen gegen Zahlung von 3500 bis 500 Mark erfolgreiche Führerscheinprüfungen. Die vier angeklagten DEKRA-Prüfer bestreiten die Vorwürfe.

Sie waren bei der Verhandlung am Donnerstag nun wieder auf der Anklagebank im Saal 739 unter sich. Bis jetzt war unklar, ob die Aussage des Fahrlehrers für eine Verurteilung reicht. Nach seinem Verschwinden könnte der Prozess für die Prüfer nun mit Freisprüchen enden. Der geständige Fahrlehrer war während des Verfahrens von der Haft verschont worden. Bei der Verhandlung in der vergangenen Woche hatte ihm das Gericht seinen Pass ausgehändigt, weil K. ihn angeblich für eine Lohnsteuerkarte brauchte. Der "Hürriyet" sagte er, dass er aus verlässlichen Quellen erfahren habe, dass die Polizei seine Festnahme vorbereite. Demirel K. erklärte ferner, dass er 14 Millionen Mark mitgenommen habe.

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