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Berlin: Mit den Gedanken in Madrid

Entsetzen bei den spanischen Ausstellern auf der Tourismusbörse. Modeschau und Musikprogramm wurden abgesagt

Die Nachricht über die Terroranschläge von Madrid erreichte die spanischen Aussteller auf der ITB mitten in ihren Aufbauten für die weltgrößte Reisemesse, die am heutigen Freitag in den Messehallen unter dem Funkturm beginnt. Viele von ihnen unterbrachen ihre Arbeit – Kataloge auspacken, Computerpräsentationen einrichten – und diskutierten mit den Kollegen über das Ereignis vom Morgen. Spekuliert wurde, ob die baskische Terrororganisation Eta für den Anschlag verantwortlich sei. „Wir telefonieren regelmäßig nach Spanien, um auf dem neuesten Stand zu sein. Ich habe auch sofort Freunde und Familienmitglieder angerufen. Zum Glück ist ihnen nichts passiert“, sagte Linda de Saegher, die für die Balearen-Halle auf der ITB verantwortlich ist. „Wir sind schockiert. So viele unschuldige Menschen sind gestorben. Alle sind sehr traurig. Das ist eine sehr schwere Stunde für uns, die schwerste seit langem.“ Der Terroranschlag ist nicht nur eine Katastrophe für die Opfer und deren Angehörige – er könnte auch zum Problem für Spaniens Tourismuswirtschaft werden. „Ich persönlich glaube, dass es auf jeden Fall Auswirkungen für uns haben wird“, sagte Linda de Saegher. Deutschland ist eines der wichtigsten Länder für den spanischen Tourismus. In der Vergangenheit hatten Eta-Anschläge schon zu einem Rückgang deutscher Spanien-Besucher geführt.

Bis zum Sonntag hat die spanische Regierung eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Auch die spanische Vertretung auf der ITB wird davon betroffen sein. „Bei uns sollten Musiker auftreten. Außerdem hatten wir eine Modeschau geplant. Das ist jetzt alles abgesagt“, erklärte de Saegher. Ein geplanter Besuch des Präsidenten der Balearen könne wohl nicht stattfinden. Ab Montag laufe das Programm auf der Reisemesse aber wieder wie geplant.

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