zum Hauptinhalt

Berlin: Mit dicken Socken in den Sommer?

Wenn der Hundertjährige Kalender Recht behält, soll es sogar im Juni noch einmal frostig kalt werden

Bei einer Bauernregel besteht nun gewiss kein Zweifel: „Der April, der macht, was er will.“ Aber sonst ist das so eine Sache – auch mit dem gern zitierten „Hundertjährigen Kalender“. Der sagt nun für dieses Jahr sogar für den Juni noch Frost voraus, wundert sich manch Berliner. ProfiWetterkundler wie Thomas Globig winken amüsiert ab. „Das ist wie mit dem Horoskop, da kann sich auch jeder etwas heraussuchen, was irgendwie stimmt.“ Woher stammt denn dieser Hundertjährige Kalender? Mauritius Knauer, Abt des Zisterzienserklosters Langheim in Oberfranken, hatte einst von 1652 bis 1658 tagtäglich das Wetter beobachtet. Seine Aufzeichnungen setzte er in Bezug zum Verlauf der Planeten, stimmte sie mit Bauernregeln ab und rechnete das Wetter dann bis zum Jahr 1912 hoch. Der Erfurter Arzt Christoph von Hellwig lernte Knauer später kennen – und witterte ein einträgliches Geschäft. Er kürzte die Vorlage wiederum auf eine Zeitspanne von 100 Jahren und veröffentlichte sie. „Der Kalender ist also mit größter Vorsicht zu genießen“, sagt Globig. Im Juni soll es also noch schneien? „Stimmt“, sagt Donald Bäcker von Meteomedia lächelnd, „auf der Zugspitze sicher.“ Bauernregeln gegenüber zeigen sich die Wetterkundler toleranter. Dass es während der Eisheiligen vom 12. bis 15. Mai noch einmal frostig kalt werden kann, sei statistisch bestätigt. Und auch die so genannte Schafskälte um den 11. Juni herum mit Minustemperaturen in der Nacht sei altbekannt. kög

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false