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Berlin: Mit Mohrrüben

War da nicht mal was? Junge Menschen, die zum tosenden Uffze-Uffze aus tausend Lautsprechern durch Berlin drängten, um sich selbst zu feiern?

War da nicht mal was? Junge Menschen, die zum tosenden Uffze-Uffze aus tausend Lautsprechern durch Berlin drängten, um sich selbst zu feiern? Die letzte Loveparade scheint ewig her, der Veranstaltungskalender hat sich über ihr geschlossen wie das Meer über einer Sandburg, und ihre Lebensgrundlage, Techno, ist in der Szene noch so populär wie Zwölftonmusik. In welcher Szene? Ja, eben.

Insofern ist es eine kleine Überraschung, dass nun ein fränkischer Unternehmer die Parade auf kaufmännisch gesunde Beine stellen will. Er betreibt eine Fitness-Kette, die als McDonald’s der Branche gilt, und damit steht den eventuell noch verbliebenen Fans der Parade eine kleine Umstellung bevor: Mohrrüben statt Aufputschmittel, Schrittzähler statt CD-Spieler, Joggingkluft statt Maskerade, und das alles mit einer Vertragsdauer von zwölf Monaten …

So wird aus einer verrufenen Krachveranstaltung ein Sportereignis von Weltruf. Können wir brauchen angesichts der Pleite mit der WM-Eröffnung. (Seite 10)

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