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Berlin: Mit roten Wangen ins neue Jahr

Beim Neujahrslauf starteten 3600 Menschen. Am Vortag hatte der Silvesterlauf eine Rekordbeteiligung – fast 2000

Eigentlich ist so eine kleine Joggingrunde ja genau das richtige Mittel gegen den Kater am Neujahrsmorgen. Aber die meisten der 3600 Teilnehmer des 33. Berliner Neujahrslaufs machten schon vor dem Start auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor einen fitten Eindruck. Manche hatten zwar noch einige Stunden zuvor zusammen mit einer Million anderer Menschen an gleicher Stelle das neue Jahr begrüßt. Übrig gebliebene Schnapsleichen waren bei dem traditionellen Spendenlauf nicht zu sehen, und die BSR hatte auch den Unrat von der großen Silvesterparty schon verschwinden lassen.

„Wir sind ausgeschlafen. Schließlich wollen wir 2004 gesünder leben und uns hier in der Kälte gleich ein paar rote Wangen holen“, sagte eine Teilnehmerin, die in einem BabyJogger auch ihr Kleinkind mit auf die Strecke nahm. Außerdem konnte man auch gleich etwas Gutes tun. Statt einer Startgebühr sammelte der veranstaltende SCC Running bei Teilnehmern und Zuschauern wieder Geld für Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Der Bezirksbürgermeister von Mitte, Joachim Zeller (CDU), schickte mit dem Startschuss ein buntes Volk auf die vier Kilometer lange Strecke zum Berliner Dom und zurück: Ehepaare, die schon zum zehnten Mal dabei waren, ein paar ganz brave Hunde und auch den Weihnachtsmann, der sein offenbar zu selten getragenes Kostüm auftrug. Stoppuhren waren nicht zu sehen; um die Wette zu laufen war von den Veranstaltern sogar unter Strafandrohung verboten worden. Wenn jemand im Übereifer die langsam trabenden Läufer des SCC in der ersten Reihe überholt hätte, wäre eine Runde Schnaps für alle Teilnehmer fällig geworden. Das hat sich dann doch keiner getraut, im Ziel wurde nach einem gesunden und spaßigen Jahresauftakt erst einmal ein heißer Tee genommen.

Tags zuvor hatte es zum Jahresausklang noch einen Rekord gegeben – beim Silvesterlauf starteten 1947 Teilnehmer. Viele waren bunt verkleidet, selbst einer der Favoriten, Michael Gottschalk vom veranstaltenden SC Charlottenburg, rannte im Schottenrock. Am Ende wurde er über die 9,9 Kilometer lange Strecke Zweiter hinter seinem Klubkameraden Ingo Ortel, der 30:46 Minuten benötigte. Schnellste Frau bei dem Rennen über den Teufelsberg war Regina Marunde (LTC). Sie war nach 36:43 Minuten im Ziel und erhielt einen der Riesenpfannkuchen, die für die Sieger reserviert waren. Normale Pfannkuchen gab es für alle anderen Läufer. Angesichts der vielen Teilnehmer hatten die Veranstalter die Strecke verändert. So führte das kürzere Rennen über 6,6 Kilometer nicht wie geplant über den Teufelsberg, da es dort sonst ein zu großes Gedränge gegeben hätte. klapp/jöwe

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