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Mit Schaffneruniform und Spezialschlüsseln: S-Bahn-Pirat erneut unterwegs

Der Berliner „S-Bahn-Pirat“ ist erneut mit Bahnuniform in einem Zug festgenommen worden.

Der 20-jährige Steffen B., der im November eine S-Bahn gekapert hatte, wurde am Dienstag in seiner schwäbischen Heimat festgenommen. Er war im Regionalzug Mannheim-Karlsruhe in der Uniform von einem Schaffner erkannt worden. Da Steffen B. bundesweit Hausverbot bei der Bahn hat und weil er mehrere bahneigene Spezialschlüssel dabei hatte, wurde er vorübergehend festgenommen. Uniform und Schlüssel wurden sichergestellt, da B. ohne Fahrkarte fuhr, gab es noch eine Anzeige wegen Schwarzfahrens. Unklar ist, ob der Eisenbahn-Fan in dem Zug Fahrkarten kontrolliert hat. Als „Schaffner“ ist er in Stuttgarter Bussen aufgefallen. Beim Stuttgarter Bundesgrenzschutz hieß es, dass Steffen B. möglicherweise in Karlsruhe einen neuen Coup begehen wollte – so wie vor einem Jahr in Mannheim, als er einen Lokführer mit einer Schreckschusswaffe bedrohte.

Steffen B. hatte im November 2003 eine S-Bahn durch Berlin gesteuert, die Zugführerin hatte ihm das Steuer überlassen. Vor seiner Festnahme hatte er einen Polizisten mit einer Schreckschusswaffe bedroht, dieser hatte aus Notwehr auf Steffen B. geschossen und ihn in Lunge und Bein getroffen. Monatelang lag der junge Mann im Haftkrankenhaus Moabit. Nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft ist noch nicht entschieden, ob Steffen B. angeklagt wird. Dies ist jedoch unwahrscheinlich: Es fehlt ein entsprechend definierter Straftatbestand, den die Justiz Steffen B. wegen seiner Piratentour anlasten könnte.

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