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Berlin: Mit Schuss

nimmt die Berliner Weiße gegen den Staat in Schutz Es fängt immer ganz harmlos an. Der Staat macht ein neues Gesetz.

nimmt die Berliner Weiße gegen den Staat in Schutz Es fängt immer ganz harmlos an. Der Staat macht ein neues Gesetz. Sagen wir: zum Schutz der einheimischen Paarhufer vor rassischer Diskriminierung. Das wird angewendet, und schlagartig sagen alle: „So ein Unsinn. Was ist mit den Unpaarhufern?“ Dann wird nachgebessert, das Gesetz schwillt an wie ein Ballon, es wird eine eigene Paarhufer-Verwaltungsbehörde eingerichtet. Und bald sagt ein Politiker zum Thema Bürokratieabbau als erstes: Das idiotische Paarhufer-Gesetz müsse weg. Aber wie?

Die aktuellen Paarhufer sind die sog. alkoholischen Mixgetränke. Es galt als irgendwie notwendig, auf Mix mit Schnaps eine Sondersteuer zu erheben, die nun von der Industrie zum allgemeinen Erstaunen mit Wein- und Bierzusatz umgangen wird. Schon treten die eifrigen Gesetzverbesserer an, und bald wird nun auch die beliebte – und ziemlich harmlose – Berliner Weiße mit Schuss, sofern fertig abgefüllt, als Mixgetränk mit Alkohol sonderbesteuert. Nun mag das kein großer Verlust sein. Jeder Dödel darf ja privat nach wie vor zusammenkippen, was er will. Aber kann der Staat sich da nicht einfach mal raushalten? (Seite 16)

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