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Berlin: Mitte geräumt: Bombenfund legt Ost-City lahm 250-Kilo-Sprengkörper in der

Eine Bombenräumung am Hausvogteiplatz im Bezirk Mitte hat gestern Nachmittag zu umfangreichen Verkehrsstörungen geführt. Im Umkreis von 250 Metern wurden die Häuser evakuiert.

Eine Bombenräumung am Hausvogteiplatz im Bezirk Mitte hat gestern Nachmittag zu umfangreichen Verkehrsstörungen geführt. Im Umkreis von 250 Metern wurden die Häuser evakuiert. Betroffen waren auch die Redaktionsräume der Fernsehsender Sat 1, Pro7 und N 24, die ihren Sendebetrieb teilweise mit Aufzeichnungen aufrecht erhalten mussten.

Nach Angaben der Polizei handelte es sich bei der gefundenen Bombe um ein 250-Kilo-Exemplar amerikanischer Herkunft. Sie war gegen 13.30 Uhr in der Jerusalemer Straße auf der Baustelle „Karre am Hausvogteiplatz“ entdeckt worden. Der Sprengkörper lag auf einem Erdwall in einer Baugrube und drohte abzurutschen. Wie Sprengmeister der Polizei festellen mussten, war der Zünder verkanntet. Die Bombe konnte daher nicht transportiert werden, sondern musste ab 17 Uhr an Ort und Stelle entschärft werden. Bei Redaktionsschluss dauerten die Arbeiten der beiden Feuerwerker Detlef Jaab und Berd Nieter noch an.

Die Polizei, die mit 100 Beamten im Einsatz war, begann gegen 14 Uhr, die umliegenden Gebäude zu räumen. Zwischen Leipziger Straße, Gendarmenmarkt und Französischer Straße bis zum Außenministerium an der Spree mussten alle Personen die Häuser verlassen. Auch die Hochhäuser an der Nordseite der Leipziger Straße wurden von den Beamten geräumt.

Teilweise wurden ältere Bewohner, die nicht mehr laufen konnten, von der Feuerwehr mit Tragen aus der Gefahrenzone gebracht. Die Feuerwehr hatte auf dem Gendarmenmarkt ein großes Zelt als Notunterkunft aufgebaut.

Es kam zu umfangreichen Straßensperrungen; während der Entschärfung wurde auch die Leipziger Straße für den Verkehr geschlossen. Die U-Bahn der Linie 2 fuhr zunächst an der Station Hausvogteiplatz durch, auch sie wurde während der Arbeiten am Zünder der Bombe gestoppt.

Gegen 16.10 Uhr räumte die Feuerwehr auch die Büros der Fernsehsender Sat 1, Pro7 und N24, die sich im Dreieck Tauben-, Oberwall- und Jägerstraße befinden. Sat 1-Sprecherin Kristina Faßler sagte: „Die Nachrichtensendung ,18:30’ haben die Kollegen schon sicherheitshalber aufgezeichnet, als sie die Meldung über den Bombenfund im Ticker lasen.“ Vor der Räumung lief auf Sat1 das normale Fernsehprogramm.

Schlimmer traf es den Nachrichtensender N 24, der zum ersten Mal, seit er auf Sendung ist, gezwungen war, Konserven zu senden. „Die Redakteure hatten eine halbe Stunde Zeit, um sich auf die Situation einzustellen. Sie haben die aktuelle Nachrichtensendung aufgezeichnet“, sagte Thorsten Pütsch, der Sprecher des Senders. Da die Nachrichten stündlich laufen, solltn auch die kommende Sendung als Aufzeichnung laufen. „Die Kollegen haben sich im Restaurant Löwenbräu versammelt und warten, was passiert“, sagt Pütsch. Für sie sei es eine außergewöhnliche Sondersituation, nicht live senden zu dürfen.

Normalerweise werden Baustellen vor den Erdarbeiten mit Sonden nach möglichen Bomben und sonstigen Sprengkörpern aus dem Krieg untersucht. In diesem Fall war das nicht möglich gewesen, da sich zuviel Schrott im Boden befand. kt/tabu

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