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Moabit: Neuer Garten auf dem Güterbahnhof

In Moabit entstehen Spielplätze, Obstwiesen und Liegeflächen zum Sonnen Geplant ist auch eine Werkstatt für Künstler und Stadtforscher.

Der Moabiter Norden gehört zu den Problemkiezen der Stadt. Gleich zwei Quartiersmanager stemmen sich gegen den sozialen Abstieg. Jetzt sollen Künstler und Hobbygärtner das Wohnumfeld aufwerten. Für den neuen „Moabiter Stadtgarten“ wird am heutigen Donnerstag der erste Spatenstich gesetzt.

Der Stadtgarten, 1,5 Hektar klein, entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs. Spielplatz, Liegeflächen, Obstwiese und Bürgergärten zum Selberschrebern sollen die örtliche Bevölkerung aktivieren. 60 Nationen leben in der Umgebung, sagt Landschaftsarchitekt Udo Dagenbach vom Büro Glada, das die Gestaltung des Parks übernommen hat. Zwei Millionen Euro kosten die Bauarbeiten. Das Geld kommt aus dem Fördertopf „Stadtumbau West“, der sich aus Mitteln von EU, Bund und Land speist. 2012 soll alles fertig sein.

Eingebettet ist der neue Park in ein großes Gewerbegebiet, das östlich der Beusselstraße entsteht. Nördlich wird eine Umgehungsstraße gebaut, westlich plant ein Investor aus München einen Gastronomiegroßmarkt, dessen Realisierung heftig umstritten ist. Zwar passt der neue Markt gut zu den benachbarten Großmärkten westlich der Beusselstraße. Die Anwohner der Siemensstraße befürchten jedoch, dass die Aufwertung des Kiezes konterkariert wird. Außerdem werde ihnen die freie Sicht auf den Westhafen genommen.

Mittendrin im neuen Park steht ein altes Bahnhofsgebäude. Der Verein „Kunstrepublik“ will das Haus für rund eine Million Euro sanieren und zu einem „Zentrum für Kunst und Urbanistik“ ausbauen. Zwölf Atelierwohnungen sollen entstehen, in denen Künstler und Stadtforscher untergebracht werden. Außerdem ist ein „Gemeinraum“ für Ausstellungen und Konferenzen geplant. Das Geld für den Umbau hat die Lottostiftung bereitgestellt, die Finanzierung der Künstler- und Forscherstipendien ist noch offen. Auch die Moabiter Nachbarn sollen sich am Projekt beteiligen. „Wir wollen Impulse aus dem Kiez aufgreifen“, sagt Philip Horst von Kunstrepublik. An konkreten Konzepten werde noch gearbeitet.Thomas Loy

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