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Mit den Segways durch Berlin. Normalerweise sind es Touristengruppen, die mit den Elektrogefährten unterwegs sind. Jetzt wird auch über ihren Einsatz bei der Polizei diskutiert.

© Thilo Rückeis

Mobile Polizei: Mit Segways auf Streife?

Der Innenausschuss im Berlin Abgeordnetenhaus diskutiert darüber, ob die Polizei mit Segways ausgestattet werden soll. Aber nicht alle Politiker finden diese Idee gut.

Von Sabine Beikler

Die Düsseldorfer Flughafenpolizei rollt schon mal mit den zweirädrigen Einachsern durchs Terminal:  Segways heißen die Flitzer, die nach dem Willen der Innenpolitiker Tom Schreiber (SPD) und Benedikt Lux (Grüne) auch bei der Polizei in Berlin zum Einsatz kommen sollen.

„Zu einer modernen Hauptstadt-Polizei gehören auch moderne Mittel“, sagte Schreiber am Montag. Vor allem große Plätze wie der Alexanderplatz oder das Tempelhofer Feld seien für diese Geräte geeignet. „Das ist Polizei-Präsenz vor Ort.“ Auch Grünen-Politiker Lux kann dem Gefährt – Stückpreis 8000 bis 10 000 Euro – Positives abgewinnen: „Segways finde ich dort gut, wo sich der Einsatz lohnt.“ Doch Innensenator Frank Henkel (CDU) und andere Innenpolitiker sehen den Einsatz skeptisch. „Ich bin für so eine Idee grundsätzlich offen“, sagte Henkel dem Tagesspiegel. „Aber wir haben keinen strategischen Mangel an Fahrrad- oder Fußstreifen.“ Das Geld für Segways sollte lieber für den Kauf von Einsatzfahrzeugen verwendet werden, da ein Teil des Fuhrparks „stark überaltert“ sei. Links-Fraktionschef Udo Wolf möchte das Geld lieber für die Besoldung der Beamten verwenden, Christopher Lauer von den Piraten hält die Segway-Idee für einen „Marketing-Gag und kompletten Quatsch“. Und Peter Trapp (CDU), Vorsitzender des Innenausschusses, sieht die Kosten gemessen an der Leistung auch kritisch. Er fragt, ob man den Gebrauch Polizisten zumuten könne.

Sobald man auf den Segway steigt, beginnen Sensoren 100 Mal pro Sekunde die Körperposition des Fahrers sowie die Umgebung zu analysieren. Gas und Bremse gibt es nicht. Zum Halten bringt man den Segway, indem man den Oberkörper in eine senkrechte Position zurückführt. Um nach links und rechts zu fahren, bewegt der Fahrer die Lenkstange entsprechend. Der Roller erreicht bis zu 20 Stundenkilometer.

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