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MODE FÜR ALLE: Bling-Bling ist schöner als echt

Er ist schlicht wie echter Schmuck, verrät sich aber durch makelloses Glitzern. Modeschmuck hat immer etwas mit Übertreibung zu tun.

Er ist schlicht wie echter Schmuck, verrät sich aber durch makelloses Glitzern. Modeschmuck hat immer etwas mit Übertreibung zu tun. In der Ausstellung „Luxury for Fashion“ geht es um Prachtentfaltung, im Mittelpunkt der Schmuck des französischen Modehauses Christian Dior. Wenn schon unecht, dann wenigstens echt Dior. Auch wenn sein Erfolg mit der Weltwirtschaftskrise 1929 begann, seine Blüte hatte der Modeschmuck in den Fünfzigern. Es gab wieder Anlässe, und so zu tun als ob, war besser, als sich nicht zu schmücken. Glas wurde wie Diamanten geschliffen, Platin mit einer Rhodiumbeschichtung imitiert. In der Form war unechter Schmuck oft mutig: Ketten mit Möhrenanhänger, eine Walnuss aus Palisander, Anhänger in Weihrauchschwenker-Größe. Alle Stücke stammen aus der Sammlung von Schmuckhändler Lawrence Feldman, der bis vor zehn Jahren vier Boutiquen namens „Fior Collection“ in London führte. 2001 war es damit vorbei, es gab nicht mehr genug Gelegenheiten, mit Modeschmuck zu glänzen. So ist die Ausstellung wie ein Blick in Großmutters Schmuckschatulle: Der Schmuck ist geblieben, die Kleider dazu sind längst entsorgt. gthBis 6.10.: Kunstbibliothek Kulturforum, Matthäikirchplatz 6, Tiergarten

www.smb.museum.de

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