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Berlin: Moderne Lernmittel sind Mangelware, statt dessen sind alte Bücher angesagt: aus dem Jahr 1965

Etwa 1 000 Berufsschüler und Lehrer versammelten sich gestern zu einer Kundgebung vor dem Roten Rathaus. Unter dem Motto "Her mit den Mäusen - für Schule und Ausbildung!

Etwa 1 000 Berufsschüler und Lehrer versammelten sich gestern zu einer Kundgebung vor dem Roten Rathaus. Unter dem Motto "Her mit den Mäusen - für Schule und Ausbildung!" brachten sie ihre veralteten Schulbücher zum Tausch gegen die versprochenen Computer mit. Schulsenator Klaus Böger hatte sein Erscheinen zunächst abgesagt, dann jedoch eine Delegation von vier Berufsschülern zu sich gebeten. Sie präsentierten dem Schulsenator ihre ältesten Unterrichtsexemplare, darunter ein Buch zur Wirtschaftslehre von 1965 sowie ein 30 Jahre altes Politikbuch.

Die Aktion war von der DGB-Jugend zusammen mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der IG Metall und weiteren Gewerkschaften organisiert worden, um gegen die Einsparbeschlüsse des Senats zu protestieren. Zur gleichen Zeit tagten Böger sowie der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen mit der "Sonderkommission Ausbildungsplatzsituation" im Roten Rathaus.

"Wer Green Cards für ausländische Computerspezialisten fordert und gleichzeitig an Schulen mit Tafel und Kreide unterrichten lässt, der verspielt die Zukunftschancen der Jugend", sagte DGB-Landesjugendsekretär Marco Steegmann. In dieser Situation auch noch die Lernmittelfreiheit einzuschränken und die Schüler zur Kasse zu bitten, sei der "Gipfel der Unverschämtheit", so Steegmann.

bro

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