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Mord an Christian: Anklage gegen 16-Jährigen erhoben

Vier Monate nach dem Mord an dem siebenjährigen Christian aus Berlin-Zehlendorf hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 16-Jährigen erhoben. In dem Fall gibt es immer noch viele Unklarheiten.

Berlin - Aus Rücksicht auf das jugendliche Alter des Angeklagten werde dazu nichts näheres mitgeteilt, sagte Staatsanwalt Ralph Knispel am Mittwoch in Berlin. Christian war Ende August erschlagen und nackt in einem Waldstück in der Nähe seiner Wohnung gefunden worden. Die Polizei nahm wenig später den 16-Jährigen aus der Nachbarschaft fest, der bereits vorbestraft und bei anderen Gewalttaten aufgefallen war.

Der Jugendliche sagte aus, er habe den kleinen Jungen «aus Frust» umgebracht. In dem Fall, der die Berliner Öffentlichkeit stark erregt hatte, waren zunächst viele Fragen offen geblieben. So war in den Medien unter Berufung auf Ermittler über Folterspuren an der Kinderleiche und einen möglichen sexuellen Missbrauch des Jungen berichtet worden. Unklar blieb auch, ob der inhaftierte mutmaßliche Täter Komplizen hatte. Nach wie vor bittet die Polizei um Hinweise, wo die Kleidung des Opfers geblieben ist.

Der Mord an dem kleinen Christian hatte in der Haupstadt eine Debatte über den Umgang mit jugendlichen Mehrfachtätern ausgelöst. So forderte neben anderen Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) strengere Gesetze zum Schutz vor Gewalt. Der 16-Jährige hätte schon zeitiger «tatsächlich weggesperrt» werden müssen. Trotz eines Haftbefehls vom Juni wegen eines anderen Gewaltdelikts war er auf freiem Fuß. (tso/dpa)

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