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Berlin: Mord an Rentnerinnen: Täter hat Freunden von seinem Plan erzählt „Nichtanzeige von Straftaten“ – die Staatsanwaltschaft ermittelt

Im Fall der ermordeten Rentnerinnen Emma Funk (91) und Ilse Hampel (82) wird nun auch gegen zwei Freunde des Täters David K. wegen „Nichtanzeige von Straftaten“ ermittelt.

Im Fall der ermordeten Rentnerinnen Emma Funk (91) und Ilse Hampel (82) wird nun auch gegen zwei Freunde des Täters David K. wegen „Nichtanzeige von Straftaten“ ermittelt. Wie der Tagesspiegel erfuhr, hätten Sven D. und Tobias O., 19 und 18 Jahre alt, von beiden Taten gewusst. Dies bestätigte gestern Justizsprecher Björn Retzlaff.

Gerd Stübing, Anwalt des Täters David K. sagte: „Die beiden engen Freunde meines Mandanten, die ebenfalls aus Marzahn kommen, haben von beiden Taten gewusst.“ Wegen dieser „Nichtanzeige von Straftaten“ könne den beiden Männern eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren drohen. „Beiden war nicht nur bekannt, dass David K. plante, die Rentnerinnen umzubringen, sie wussten natürlich auch, dass er es getan hatte.“

Der 20jährige David K. sitzt wegen zweifachen Raubmordes in Untersuchungshaft. Er hatte – wie berichtet – gestanden, am 5. Mai Ilse Hampel in ihrer Wohnung in der Zionskirchstraße in Mitte und am 20. August Emma Funk in ihrer Wohnung in der Gontermannstraße in Tempelhof ermordet zu haben. Beide Frauen hatte er niedergeschlagen und ihnen eine Plastiktüte über den Kopf gezogen. Danach raubte er Schmuck und geringe Mengen Bargeld. Derzeit ermittelt die Mordkommission, ob David K. im Juni 2002 auch Ilse Ketteler (86) aus Tempelhof und im September 2001 Elisabeth Dürr (63) aus Hohenschönhausen ermordet hat. „David K. bestreitet das, und ich glaube ihm“, sagte sein Anwalt Stübing. Sein Ziel sei es, dass sein Mandant wie ein Jugendlicher bestraft wird: Das bedeutete dann eine Höchststrafe von zehn Jahren. Die Begründung des Anwalts: „David K. ist mit seinen 20 Jahren nicht altersgemäß entwickelt.“

Nach zwei abgebrochenen Dachdecker- Lehren habe sich David K., der noch fünf Geschwister hat, als Arbeitsloser „wie überflüssiges Strandgut“ gefühlt. Durch die Raubmorde wollte er seine „desolate wirtschaftliche Situation“ verbessern, sagte Stübing. Kurz vor seinem ersten Mord am 5. Mai habe David K.s Mutter gedrängt, eine eigene Wohnung zu beziehen: Damit er endlich erwachsen wird. tabu

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