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In dem Nachtklub „First Club Berlin“ an der Lietzenburger Straße in Charlottenburg-Wilmersdorf sind auch viele Prominente zu Gast.

© Tina Gerstung

Update

Mord in Wilmersdorf: Trauer um Disko-Besitzer Strecker

Der bekannte Disko-Besitzer Jochen Strecker ist durch Stiche in den Oberkörper umgebracht worden - wahrscheinlich ein Raubmord. Angehörige, Freunde und Stammgäste trauern um den 59-Jährigen.

Fast 30 Jahre hat er den „First Club Berlin“ geführt, einem Teil der West-Berliner Partyszene war er selbst als Institution mit dem Beinamen „Promi-Wirt“ bekannt. Nun trauern seine Angehörigen, Freunde, Stammgäste und Geschäftspartner um den Disko-Chef Jochen Strecker. Der 59-Jährige wurde am Dienstagmorgen von seiner Putzfrau tot in seiner Wilmersdorfer Wohnung gefunden. Strecker wurde durch Stiche in den Oberkörper getötet, sagte Chef-Ermittler Michael Hoffmann von der 5. Mordkommission am Mittwoch. Die Polizei vermutet einen Raubmord. Sie ermittelt nach eigenen Angaben in alle Richtungen und geht dabei auch Hinweisen zum Privatleben des Opfers nach. Freunde und Bekannte haben am Mittwoch Blumen und Kerzen vor dem „First Club“ abgelegt. „Wir werden dich nie vergessen“, stand auf einem der Zettel, die Trauernde an der Diskothek niedergelegt hatten. Auch auf der Facebook-Seite des Clubs bekundeten Nutzer ihre Fassungslosigkeit und ihr Mitgefühl. Strecker hatte den „First Club“ an der Lietzenburger Straße 1984 eröffnet. Der einstige Nachtclub avancierte zum sogenannten Szene-Treffpunkt West-Berlins. Lang ist die Reihe der Prominenten, die dort schon ein- und ausgingen. So schmückt der Club sich in seinem Internetauftritt mit einer langen Liste von Namen, unter anderem Diana Ross, George Michael, Robert De Niro und Brigitte Nielsen stehen darauf. Der rund 100 Quadratmeter große Club im „Retro-Stil“ der siebziger Jahre präsentiert sich selbst als „klein und exklusiv“.

Nun trauern viele um den Mann, der den „First Club“ prägte. „Ich kenne ihn seit dreißig Jahren“, sagt Elio Antonucci. Er betreibt eine Schneiderei in dem Wilmersdorfer Haus, in dem Strecker wohnte. Dass dieser Opfer eines Raubmordes geworden sein könnte, überrascht ihn nicht. „Jochen war vermögend. Vielleicht hat ihn jemand beobachtet und wusste davon“, sagt der Schneider. Er berichtet, dass er am Dienstagmorgen in seinem Laden gewesen sei; um kurz nach 10 Uhr sei Streckers Putzfrau schreiend zu ihm gelaufen, nachdem sie das Opfer tot in der Badewanne entdeckt hatte. Ob es zu einem Kampf zwischen Opfer und Täter kam, konnte die Polizei am Mittwoch nicht sagen. Ob sie sich möglicherweise kannten, blieb ebenfalls unklar.

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