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Mord-Vorwurf: Prozess um tödlichen Messerangriff

Sechs Monate nach dem tödlichen Messerangriff auf einen 23-Jährigen in Reinickendorf müssen sich die 19-jährige Ex-Freundin des Opfers, ihr gleichaltriger neuer Freund und ein 18-jähriger Bekannter vor dem Berliner Landgericht verantworten.

Berlin - Der jungen Frau wird vorgeworfen, im Mai dieses Jahres den 19-jährigen Mitangeklagten zum Mord an ihrem Ex-Freund angestiftet zu haben. Sie soll den neuen Freund angerufen und beauftragt haben, ihren Ex abzustrafen. Der 19-Jährige steht wegen Mordes vor Gericht. Ein 18-jähriger Jugendlicher ist der Beihilfe dazu angeklagt.

Dem Staatsanwalt zufolge lauerte der 19-Jährige dem späteren Opfer in Begleitung des 18-jährigen Mitangeklagten an der Kreuzung Holländer-/Ecke Marktstraße auf, um diesen "zu schlagen und abzustechen". Als sich der 23-jährige Bodybuilder mit dem Fahrrad den Angeklagten näherte und ihnen freundschaftlich die Hand reichte, soll der 19-Jährige - den "Überraschungsmoment" ausnutzend - mit einem Küchenmesser zwei Mal zugestochen haben. Der 23-Jährige starb an einem Stich ins Herz. Per Telefon soll der 19-Jährige später der mitangeklagten Freundin den "Vollzug" gemeldet habe, woraufhin diese triumphiert und sich für die Tat bedankt haben soll.

Sein Mandant sei über den Tod des 23-Jährigen verzweifelt, betonte der Verteidiger des 19-Jährigen. Er habe keinesfalls eine Tötungsabsicht gehabt. Es sei eher ein "spontaner Vorgang" gewesen, sagte der Anwalt. Der Verteidiger der 19-jährigen Frau sprach von einer "Einzeltat", zu der seine Mandantin "keine Veranlassung" gegeben habe.

Der Prozess wird nächste Woche Dienstag fortgesetzt. (tso/ddp)

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