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Mordversuch: Prozess um Anschlag auf Nebenbuhler begonnen

Wegen versuchten Mordes an seinem Nebenbuhler muss sich ein 29 Jahre alter Soldat vor dem Berliner Landgericht verantworten.

Berlin - Der Angeklagte soll im Februar 2001 dem damaligen Freund seiner Geliebten auf dem Parkplatz eines Hinterhofes in Neukölln aufgelauert und versucht haben, ihn durch einen Schuss in den Kopf zu töten. Mit einem scharf gemachten Schreckschussrevolver soll der Angeklagte mehrfach auf den Nebenbuhler geschossen haben. Das damals 33 Jahre alte Opfer überlebte den Anschlag, ist aber seither auf dem linken Auge blind.

Der Angeklagte, der damals flüchten konnte, hatte am Tatort einen Schuh mit hoher Sohle verloren. Mittels einer DNA-Analyse konnte die am Schuh festgestellten Partikel schließlich dem Angeklagten zugeordnet werden. Der Zeitsoldat, der unterdessen nach Bayern umgezogen war, wurde im Mai dieses Jahres verhaftet.

Mit der Waffe der Geliebten

Vor Gericht betonte er, er habe niemanden umbringen wollen. Die Frau, mit der er damals die Affäre hatte, habe ihn permanent mit Schilderungen belastet, wonach das spätere Opfer sie schlagen und ihr das Geld aus der Tasche ziehen würde. Seine damalige Geliebte habe ihm schließlich auch die Waffe gegeben und gesagt, er solle ihren Freund "beseitigen".

Eigenen Angaben nach richtete er die Waffe auf das Opfer, um diesem Angst einzujagen. Er habe dabei mit allem gerechnet, aber nicht, dass der damals 33-Jährige ihm in die Waffe greife. "Bei diesem Gerangel haben sich vier, fünf Schüsse gelöst", sagte der Angeklagte. Von selbst hätte er niemals abgedrückt.

Anschließend sei er auf "Socken" vom Tatort geflüchtet, weil er beide Schuhe verloren habe. Er habe sich eigens Plateauschuhe angezogen, um gegenüber dem als "gewalttätig" beschriebenen Nebenbuhler "sein Erscheinungsbild etwas zu pushen", sagte er. Der Prozess wird am 19. Dezember fortgesetzt. (tso/ddp)

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