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Berlin: Motten in den Sack

Laubsammelaktion „Rettet unsere Kastanien“ startet BSR und Bezirke unterstützen Bürgerinitiativen

Fleißig fegen und rechen, die Blätter in Laubsäcke stopfen und am besten von der BSR entsorgen lassen – das ist die sicherste und nachhaltigste Methode im Kampf gegen den Kastanienschädling, die fünf Millimeter große Miniermotte. Die Senatsumweltverwaltung startet am Montag wieder eine berlinweite Laubsammelaktion – gemeinsam mit der Berliner Stadtreinigung (BSR), den Bezirken, der Plakatfirma Ströer und Bürgerinitiativen. Motto: „Rettet unsere Kastanien!“

In diesem Jahr sind Berlins weiße Kastanien besonders stark befallen, weil sich der Kleinschmetterling im heißen Sommer gut vermehren konnte. Während andere Bäume noch besonders viel buntes Herbstlaub tragen, sind die meisten Kastanien schon braun oder kahl. Zu viele Larven des 1998 aus Osteuropa eingeschleppten Schädlings haben sich durchs Grün gefressen, zu viele Mottenweibchen legten später Eier darauf ab. Die Blätter fallen zu Boden – und tragen unzählige Puppen in sich. Im Frühjahr 2007 schlüpfen aus dem verrotteten Laub dann wieder neue Larven, der Schädling überlebt.

Werden die Herbstblätter allerdings akribisch beseitigt, kann man zwei Drittel der Schädlingspopulation vorbeugend vernichten. „Also, los geht’s“, sagt Umweltstaatssekretärin Maria Krautzberger und ruft alle Bürger auf, sich aktiv zu beteiligen. Sie sollen eigene Aktionen in Gang bringen, beispielsweise auf Schulhöfen und Plätzen, in Kitagärten, Hinterhöfen oder Grünanlagen. Die Laubmengen sind so gewaltig, dass die BSR und die Bezirke trotz mancher Sondereinsätze niemals alles alleine wegschaffen können.

Am Montagvormittag greift die Staatssekretärin beim Start der Sammelkampagne im Tiergarten selbst zur Harke. Von acht bis 15 Uhr beginnen dort Männer der Stadtreinigung sowie ein Team des Bezirks am Haus der Kulturen der Welt mit dem Laubrechen. Sie hoffen, dass ihnen Einwohner zur Hand gehen. Am 13. November wird die Aktion wiederholt.

Wer in seinem Kiez eine Initiative plant, wird von der BSR und dem Grünflächenamt des jeweiligen Bezirks unterstützt. Die BSR hilft je nach Absprache mit Geräten, Säcken, Containern oder Transportfahrzeugen. Etliche Bezirke organisieren eigene Fegetage, an denen sie auf Freiwillige hoffen. Dies ist bisher die einzige Chance: Chemische und biologische Mottenmittel werden zwar erprobt, doch keines ist schon einsatzreif. cs

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