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Berlin: Mozart und die Tennisdamen

STADTMENSCHEN Darf man auf den Tennisplätzen des LTTC „Rot-Weiß“ seinen Hund ausführen? Nein!

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Darf man auf den Tennisplätzen des LTTC „Rot-Weiß“ seinen Hund ausführen? Nein! Es sei denn, man heißt Martina Navratilova und ist extra zu den „Ladies German Open“ nach Berlin angereist.

Gestern, am Vortag der Hauptspiele, herrschte schon munteres Treiben auf der Clubanlage: Spielerinnen, Balljungs und -mädels machen sich warm, viele Schaulustige wandern von Platz zu Platz, die letzten Sponsorensticker werden auf die Werbetafeln geklebt. Nur der Center Court ist am Sonntag noch nicht für Tennis reserviert.

Am Vormittag findet hier immer das traditionelle „Center Court Classics Konzert“ statt. Diesmal ist dazu das Stuttgarter Kammerorchester mit seinem Chefdirigenten Dennis Russell Davies angereist und eröffnet das Open-Air-Konzert mit Mozarts Divertimento D-Dur KV 136.

Aus dem Plastikplanen-Bühnenzelt wird der Streicherklang, elektronisch verstärkt, auf die Tribünen emporgetragen. Der Regenschutz für die Musiker und deren wertvolle Holzinstrumente erweist sich aber glücklicherweise als fast unnötig. Nur einige Tropfen erschrecken die Zuhörer, die - gut gewappnet - sofort die Regenschirme aufspannen. Peter Tschaikowskys „Serenade für Streicher C-Dur op. 48“ berauscht mit schwelgerischen Melodien vor der herrlich grünen Grunewaldkulisse.

An diesem Ort wird in einer Woche das Finale der „Ladies German Open“ stattfinden, wird ein hartes Match um den Sieg gekämpft werden. Für das Konzert jedoch ist der rote Sand des Tennisplatzes noch abgedeckt und bestuhlt.

Konzentriert kann man sich noch dem „Tirol Concerto for Piano and Orchestra“ von Philip Glass hingeben. Dieses Konzert hat der 1937 geborene US-Amerikaner als Auftragswerk der „Tirol Werbung“ im Jahr 2000 komponiert. Ein satter Sound, mal stimmungsvoll, mal mit tänzerischem Beat, schallt über das Spielfeld. Veranstaltet war das Konzert vom Land Tirol, das sich hier auch einmal nicht nur als anerkannte Sportregion und alpines Urlaubsland präsentieren wollte.

Nach dem Konzert bummelt man weiter über die Tennisanlage und wird wieder von dem hohlen „Plopp“-Geräusch der Ballwechsel eingenommen. Da kann man „Weltklasse“-Damen in Trainingshosen sehen. Weltranglisten-Zweite Jennifer Capriati spielt sich mit Amanda Coetzer ein, den Capriati-Trainer-Vater an der Seite. Einige Plätze weiter wärmt sich Serena Williams auf, die jüngere der berühmten Tennis-Schwestern.

Nebenbei finden die letzten Qualifikationsspiele statt, und der Sponsor Mercedes-Benz hat zum Empfang geladen. Dort führt der Sportreporter und ehemalige Tennisspieler Hans-Jürgen Pohmann durchs Programm, interviewt den Damentennis-Bundestrainer Markus Schur und eine der deutschen Tennis-Hoffnungen Marlene Weingärtner (die auch fünf Jahre für den Berliner Verein gespielt hat).

Walter Müller, Direktor der Niederlassung Mercedes-Benz Berlin, präsentiert die neue CLK-Klasse, kleiner PR-Nebeneffekt der Veranstaltung, zu der auch ARD-Mann Ulrich Deppimdorf erschienen ist. Auftakt zu einem gesellschaftlichen und sportlichen Event. Übrigens: Die Grande Dame des Tennissports, Martina Navratilova, wird im Doppel antreten! cord

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