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Müllentsorgung: BSR plant Gebührenerhöhung

Die Berliner Stadtreinigungsbetriebe wollen die Gebühren für Gewerbeabfall zum 1. November drastisch erhöhen. Auch für Privathaushalte könnte es bald wieder teurer werden.

Berlin - Geplant sei eine Steigerung von derzeit knapp 90 Euro pro Tonne auf bis zu 150 Euro, bestätigte BSR-Sprecherin Sabine Thümler. Die neuen Gebühren sollen zum 1. November in Kraft treten, sagte Christoph Lang, Sprecher von Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei), am Mittwoch. Die unabhängige Stelle für Tarifgenehmigungen habe der Erhöhung zugestimmt. Die Gebühren für Hausmüll sollen aber zunächst stabil bleiben. Der BSR-Aufsichtsrat, dessen Vorsitzender der Wirtschaftssenator ist, hatte der Erhöhung bereits zugestimmt.

Mit der Preiserhöhung soll auch Müll aus anderen Bundesländern von den BSR-Anlagen fern gehalten werden. «Berlin kann nicht den Müll aus der ganzen Republik annehmen», sagte der Sprecher des Wirtschaftssenators. Die Stadtreinigungsbetriebe hätten wiederholt festgestellt, dass angelieferte Containerladungen nicht aus Berlin stammten. Die Preise müssten somit auf das zuletzt stark gestiegene bundesweite Niveau angehoben werden. Zudem würden die BSR- Kapazitäten sonst nicht ausreichen.

Bundesweit sind die Kosten nach Ansicht von Branchenkennern explodiert, weil nach den neuen Bestimmungen seit dem 1. Juni 2005 der Restmüll aufwendig sortiert oder verbrannt werden muss. «Bislang gibt es aber viel zu wenig Anlagen, die das leisten können», sagte Abfallwirtschaftsexperte Martin Konczalla. Er rechnete mittelfristig auch mit steigenden Preisen beim Hausmüll.

Berliner Betriebe, in denen viel Müll anfällt, stöhnen dagegen jetzt schon. «Das ist mehr als ärgerlich», sagte Jochen Neumann, technischer Leiter des Berliner Kühne-Werks. Bei dem Gemüsekonserven- Hersteller fallen trotz erheblicher Einsparungen große Mengen an Verpackungsmüll an. Neumann: «Eine Preiserhöhung gefährdet unsere Investitionen.» (tso/dpa)

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