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Müllkosten: Stadtreinigung sieht Biotonne skeptisch

Bei einer flächendeckenden Einführung der Biotonne wird der Bürger nach Ansicht der Berliner Stadtreinigung tief in die Tasche greifen müssen. Der Müllentsorger beklagt zudem mangelnde Entsorgungsmöglichkeiten für die Abfälle.

Berlin - Die stadtweite Einführung einer kostenlosen Bio-Tonne würde nach Ansicht der Stadtreinigung die Müllkosten für alle Berliner um zehn Prozent in die Höhe treiben. Das sagte die Chefin der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR), Vera Gäde-Butzlaff, der "Berliner Morgenpost". Umweltsenatorin Katrin Lompscher (Linkspartei/PDS) hatte für ein flächendeckendes Netz der Bio-Tonne plädiert. Sie ging von zusätzlichen Kosten in Höhe von bis zu drei Euro aus, die sie als vertretbar bezeichnete.

Dagegen warnte die BSR-Chefin den Senat auch wegen mangelnder Verwertungsmöglichkeiten vor "Schnellschüssen": "Derzeit gibt es in der Region gar nicht die Anlagen, in denen der zusätzliche Biomüll entsprechend hochwertig behandelt werden könnte." Gäde-Butzlaff betonte, dass die BSR nicht grundsätzlich gegen die Tonne für den Bio-Abfall sei. Aber gerade in den Außenbezirken würden viele Hausbesitzer selbst kompostieren. Sie fügte hinzu: "Ich möchte nicht, dass sie mit höheren Kosten für Restmüll-Tonnen bestraft werden." Die höheren Gebühren für den Restmüll entstünden der Zeitung zufolge, weil die BSR die Kosten für die Entsorgung des Bio-Abfalls komplett auf den Restmüll umlegen müsste, wenn die Bio-Tonnen kostenlos aufgestellt werden. (tso/ddp)

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