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Berlin: Multimedia lebt

Berliner Gründer für Geschäftsideen ausgezeichnet

„Vor fünf Jahren wurde MultimediaGründern das Geld noch hinterher geworfen“, sagt Lars Haneberg, selbst Gründer einer Internetfirma. „Heute ist es große Kunst, noch eine Finanzierung auf die Beine zu stellen.“ Aber Haneberg bleibt optimistisch. „Wir sind in viel versprechenden Gesprächen mit einer Bank“, sagt der 29-Jährige. Seine Firma Lama Games hat ein neuartiges Fußballmanagerspiel für das Internet entwickelt. In den Gesprächen mit den Bankern hat Haneberg einen Trumpf: Lama Games ist eine von zwei Berliner Firmen, die kürzlich beim Multimedia-Gründerwettbewerb ausgezeichnet wurden.

Die 5000 Euro Preisgeld konnte das dreiköpfige Gründerteam von Lama Games gut gebrauchen. Denn seit dem Zusammenbruch des Neuen Marktes scheitern Gründerideen im Bereich Neue Medien meist schon an der Finanzierung. Gerade in Berlin, der Stadt mit vielen kreativen Köpfen und wenig Geld, sind Wettbewerbe wie der Multimedia-Gründerpreis oder der Businessplan-Wettbewerb für junge Unternehmer eine große Chance. „Wichtiger als das Preisgeld sind die Kontakte zur Branche und zu möglichen Geldgebern, die einem bei dem Wettbewerb vermittelt werden“, sagt Haneberg.

Der Wettbewerb ist offen für alle, die planen, ein Multimedia-Unternehmen zu gründen. Zum Zeitpunkt der Teilnahme sollte das Unternehmen noch nicht oder erst kürzlich gegründet worden sein. Die Gewinner werden bis zur Erstellung eines Businessplans mit individueller Beratung unterstützt. „Aus der Vielzahl der Anmeldungen für den Wettbewerb können wir schließen, dass Berlin immer noch ein guter Standort für Multimedia-Gründer ist“, sagt Wettbewerbsmanagerin Christiane Schrader. „Auch wenn es keine Chausseestraße mehr gibt.“ Die Chausseestraße in Mitte war früher die Adresse vieler junger Internetfirmen, die seit dem Jahr 2000 reihenweise aufgeben mussten.

Auch Heiko Müller hat erfahren, wie schwierig es heute ist, Geldgeber für eine Multimedia-Idee zu finden. Jetzt hofft er auf neuen Rückenwind, denn seine Firma Tocto Music-Download wurde ebenfalls mit dem Gründerpreis ausgezeichnet. „Wir bieten Musikern und Musicdownloadshops die Möglichkeit, sich von illegalen Tauschbörsen abzuheben. Dafür haben wir ein Kooperationsnetz mit dem stationären Handel aufgebaut“ beschreibt der 29-Jährige die Geschäftsidee von Tocto. Der Gründerwettbewerb wird vom Bundeswirtschaftsministerium und privaten Sponsoren finanziert. Die Bewerbungsphase für die laufende Runde endet am 31. August (www.gruenderwettbewerb.de). avi

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