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Einer der Echo-Nominierten in diesem Jahr: Der Sänger Tim Bendzko

© dpa

Musikpreis: Der Echo berlinert

Im Palais am Funkturm wird heute der deutsche Musikpreis verliehen. Unter den Nominierten sind viele Künstler, die in der Stadt wohnen. Auch die dreifach nominierte Newcomerband Frida Gold zog erst vor kurzem in die Hauptstadt.

Katy Perry singt, Lana del Rey auch und Marilyn Manson will zusammen mit Rammstein die Bühne rocken. Der Echo-Musikpreis 2012 gibt sich mal wieder international. Dabei „berlinerte“ das Klassentreffen der Musikprominenz noch nie so stark wie in diesem Jahr. Vor allem unter den Nominierten.

Rap-Rüpel Bushido kommt aus Dahlem, Elektro-DJ Paul Kalkbrenner rückt aus Friedrichshain an. Aus Köpenick fährt Tim Bendzko ins Palais am Funkturm, wo der Echo Donnerstagabend verliehen wird. Der Sänger („Nur noch kurz die Welt retten“), ist in drei Kategorien nominiert, unter anderem als bester Künstler National und bester Newcomer. Er gilt als einer der Favoriten auf die zwei Kilo schweren Messingtrophäen. Unter den etablierten Größen hat Herbert Grönemeyer gute Chancen auf den Preis – wenn der Musiker den Echo gewinnt, könnte er ihn ja in seinem Haus in Zehlendorf aufstellen.

Ganz frisch in die Hauptstadt gezogen ist die für drei Echos nominierte Newcomerband Frida Gold – ausgerechnet ins bürgerliche Wilmersdorf. „Uns ging es beim Umzug nicht um einen bestimmten Kiez, sondern um die Wohnung und die Stadt an sich“, sagte Frontfrau Alina Süggeler, die mit soldatischer Kurzhaarfrisur und durchsichtiger Bluse zur Pressekonferenz kam. Genügend Platz sei auf jeden Fall für die ein oder andere Trophäe.

Emotional könnte es dann werden, wenn ein Ur-Kölner die Bühne betritt: Wolfgang Niedecken (60) soll für sein Lebenswerk geehrt werden. Vor 36 Jahren begann seine Karriere in der Kölner Südstadt – verdammt lang her.

Für die Moderation setzen die Veranstalter auf eine weibliche Doppelspitze. Barbara Schöneberger und Ina Müller sollen die Zuschauer durch die Veranstaltung im Palais am Funkturm führen. Bereits seit dem Jahr 1992 wird der Echo von der Deutschen Phono-Akademie vergeben, hinter der die Musikindustrie steht. Wer die Preise erhält, darüber entscheiden die Verkaufszahlen und eine Jury.

Ein Treffen der Generationen wird es in der Kategorie Bester nationaler Künstler geben. Außer Tim Bendzko und DSDS-Vorjahressieger Pietro Lombardi sind Grönemeyer, Udo Lindenberg und Peter Maffay nominiert. Lindenberg fährt Donnerstagabend übrigens eine Doppelschicht. Nachdem er mit Jan Delay bei der Preisverleihung seinen Hit „Reeperbahn“ neu präsentiert hat, muss er schnell nach Friedrichshain. Denn seine Fans erwarten ihn dort zum Konzert in der O2-Arena.

Damit könnte er seine eigene Preisverleihung verpassen. Denn auch beim Album des Jahres geht Lindenberg mit seinem „MTV-Unplugged-Live aus dem Atlantic“ an den Start.

Ganz besonders stolz ist Organisator Gerd Gebhardt aber auf das Gipfeltreffen der Rockgiganten Marilyn Manson und Rammstein. „Das ist einzigartig, musikalisch und von der Show her“, sagte der 61-Jährige. Für die musikalische Symbiose wurde das Programm der Show extra umgestellt. So beginnt die Verleihung mit dem Auftritt der Metall-Größen, während die Fernsehzuschauer ihn irgendwann während der laufenden Show zu sehen bekommen. Wegen der aufwendigen Umbauten werden Manson/Rammstein aufgezeichnet. Gesendet wird zeitversetzt ab 20.15 Uhr in der ARD.

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