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Berlin: Mutmaßlicher Spion Khorsand möchte nicht nach Teheran zurück

Der wegen Spionage vor Gericht stehende Iraner Hamid Khorsand hat Spekulationen um einen möglichen diplomatischen Austausch zwischen seinem Heimatland und der Bundesrepublik eine Absage erteilt. Er wolle "unter keinen Umständen" in den Iran zurück, sagte Khorsand auf Anfrage des Tagesspiegels.

Der wegen Spionage vor Gericht stehende Iraner Hamid Khorsand hat Spekulationen um einen möglichen diplomatischen Austausch zwischen seinem Heimatland und der Bundesrepublik eine Absage erteilt. Er wolle "unter keinen Umständen" in den Iran zurück, sagte Khorsand auf Anfrage des Tagesspiegels. Er möchte "auf keinen Fall" ausgeliefert werden und werde in den Iran "nur als Leiche" zurückkehren. Khorsand steht derzeit vor Gericht, weil er für den iranischen Geheimdienst spioniert haben soll. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, Exiliraner überwacht zu haben. In deutschen und iranischen Zeitungen war wiederholt spekuliert worden, Khorsand könne Teil eines politischen Geschäfts zwischen der Bundesrepublik und dem Iran werden, der auch den deutschen Geschäftsmann Helmut Hofer umfasst. Die Spekulationen wurden genährt, weil Hofer kurz nach Khorsands Inhaftierung erneut im Iran festgenommen wurde. Ihm werden ungesetzliche sexuelle Kontakte zu einer Iranerin vorgeworfen.

Bereits am ersten Verhandlungstag hatte Khorsand geklagt, solange der Prozess unter dem Einfluss internationaler Politik stehe, habe er keine Chance auf ein faires Verfahren. Am gestrigen zweiten Verhandlungstag wurden die Abhörprotokolle von Telefonaten zwischen Khorsand und seinem vermeintlichen Führungsoffizier verlesen. Darin ging es unter anderem um eine Reise von Exiliranern zur Fußballweltmeisterschaft nach Frankreich, die die Oppositionellen 1998 zu Protesten genutzt hatten. Khorsand war an der Organisation der Reise beteiligt. Der seit 1980 in Deutschland lebende Iraner verweigerte wie schon am ersten Verhandlungstag jede Aussage.

host

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