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Berlin: Mutter Cornelia

erforscht Kreuzberger Polit-Folklore In Kreuzberg halten sich die Mythen länger als woanders. Besetzer genießen dort besondere Rechte, die Besetzung fällt für einen gewissen Zeitraum aus dem Regelsystem heraus, das für Normalsterbliche gilt, und wird politmythisch behandelt.

erforscht Kreuzberger Polit-Folklore In Kreuzberg halten sich die Mythen länger als woanders. Besetzer genießen dort besondere Rechte, die Besetzung fällt für einen gewissen Zeitraum aus dem Regelsystem heraus, das für Normalsterbliche gilt, und wird politmythisch behandelt. Die aus der Yorckstraße vertriebenen Insassen eines „Wohnprojektes“ wissen selbst am besten von diesem mythischen Schutz, der an keinem Ort so stark ist wie in Bethanien. Dort hat der Mythos seinen Ursprung, dort plätschert der Quell des Besetzergeistes. Es wohnt sich ganz gewiss ganz nett in Bethanien, man hat auch in der PDS-Bezirksbürgermeisterin Cornelia Reinauer eine barmherzige Mutter Teresa für vertriebene Projektinsassen. Aber ganz ungefährlich sind die politfolkloristischen Spielchen aus einer Zeit nicht, in der sich Kreuzberg wohnprojektmäßig für die Avantgarde der Republik hielt. Wenn das Bezirksamt Leute duldet, die nicht willens sind, sich eine Wohnung zu suchen, könnten auch mal Arbeitsämter andere Leute dulden müssen, die nicht willens sind, sich bei der Arbeitssuche ewig vertrösten zu lassen.

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