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Berlin: Mythen und Riten

Die Braut fast eingekleidet und nur noch wenige Stunden bis zum kirchlichen Ja-Wort - jetzt kann nichts mehr schief gehen? Gerade kurz vor der Trauung lauern die bösen Geister darauf, das junge Glück zu stören.

Die Braut fast eingekleidet und nur noch wenige Stunden bis zum kirchlichen Ja-Wort - jetzt kann nichts mehr schief gehen? Gerade kurz vor der Trauung lauern die bösen Geister darauf, das junge Glück zu stören. Daher sollte, wer diesem Mythos auch heute noch Glauben schenkt, ein paar Regeln unbedingt beachten. Keineswegs darf die Braut zu früh in den Spiegel schauen. Ein alter Aberglaube besagt, dass es Unglück bringt, wenn sie sich sieht, bevor sie komplett angekleidet ist. Der Bräutigam darf auf seine Liebste im Brautkleid kein Auge werfen, solange sie nicht in die Kirche einzieht, sonst werde über der Ehe kein guter Stern stehen. Diese Sitte hat sich bis heute gehalten - wenngleich inzwischen auch eher, um den Auserwählten mit einem besonders schönen Kleid zu überraschen. Doch vor dem großen Moment sollte das Hochzeitskleid noch auf raffinierte Weise mit einem Talisman versehen werden. Das kann ein blanker Cent sein (früher war es der Glückspfennig), der rasch in den Saum genäht wird. Ebenso möglich: Der Braut werden ein paar Weizenkörner - sie symbolisieren reiche Ernte in der Ehe - in einem kleinen Säckchen von innen an den Rock geheftet.

Holger Müller-Hillebrand

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