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Kein weiterer Zuwachs der Übernachtungszahlen in Berlin im Jahr 2017. Grund dafür ist die Air-Berlin-Pleite.

© Matthias Balk/dpa

Nach Air-Berlin-Pleite: Bis zu 100 Millionen Euro Umsatzausfall für Tourismusbranche in Berlin erwartet

Diese Zahl nannte "Visit Berlin"-Chef Burkhard Kieker auf dem Neujahrsempfang der Tourismusmarketing-Organisation. Eine Offizielle Statistik liegt jedoch noch nicht vor.

Berlin ist ohne Zweifel ein Touristenmagnet – aber bleibt das auf jeden Fall auch so? Ein Hauch von Katzenjammer schwebte über dem Neujahrsempfang von „Visit Berlin“ und Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) am Montagabend im Hotel Palace. Denn ein einziges Ereignis hat die Jahresbilanz der Stadt gedrückt und die Anfälligkeit des Booms gezeigt: die Pleite von Air Berlin. Allein deshalb wird es wohl im abgelaufenen Jahr keinen weiteren Zuwachs der Übernachtungszahlen gegeben haben, wie Visit-Chef Burkhard Kieker in seiner Begrüßungsrede prognostizierte.

Die Statistik liegt zwar noch nicht vor, aber Kieker sah eine Null neben der Vorjahreszahl von gut 31 Millionen Übernachtungen und schätzte den Umsatzausfall für die Branche wegen der Air-Berlin-Pleite auf etwa 100 Millionen Euro.

Berliner Perspektiven für 2018 liegen auf Sportereignissen

Auch Dehoga-Präsident Willy Weiland gab sich skeptisch hinsichtlich der weiteren Entwicklung. Er hob hervor, dass die Berliner Perspektiven für das nun gestartete Jahr vor allem auf Sportereignissen wie der Leichtathletik-Europameisterschaften und der (allerdings in der Ferne stattfindenden) Fußball-Weltmeisterschaft sowie einigen politischen Jubiläen beruhen. Die weiteren Hoffnungen der Branche, sagte er, stützten sich nun darauf, dass der offiziell genannte Eröffnungstermin für den Flughafen BER im Herbst 2020 eingehalten werde.

Für den Senat trat Wirtschaftssenatorin Ramona Pop vor den gut gefüllten Saal und mahnte an, dass der Tourismus stadtverträglicher werden müsse, weil weiteres Wachstum nur im Einverständnis mit den Bürgern möglich sei. Das lange angekündigte Tourismuskonzept, das auch die Attraktivität der Außenbezirke hervorheben soll, soll noch im Januar beschlossen werden.

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