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Berlin: Nach Anpfiff ausgewechselt

Das Olympiastadion ist gerade erst eröffnet, doch schon kommt ein neuer Chef

Winfrid Schwank hat mal eine hübsche Anekdote erzählt. An seinem ersten Tag als Manager des Berliner Olympiastadions wurde er gefragt, ob er denn Mitglied sei bei Hertha BSC. „Natürlich“, hat Schwank geantwortet und den Mitgliedsausweis mit der Nummer „190204“ gezeigt. Das sei das Datum seines Dienstantritts im Stadion gewesen, „die Zahl hat also wunderbar gepasst“.

Etwas mehr als sieben Monate später wird für Schwank Schluss sein. Am 30. September läuft sein Vertrag „planmäßig“ aus. Das gab Senator Klaus Böger bekannt, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Stadion GmbH ist. „Ich bin nicht verärgert“, sagte Schwank.

Bis Mittwoch, so war aus Kreisen der Geschäftsführung zu hören, werde Böger den Nachfolger vorstellen. Nach Informationen des Tagesspiegels wird er Peter von Löbbecke als Manager präsentieren. Von Löbbecke war Veranstaltungsleiter der Dortmunder Westfalenhalle, in führender Position bei der Frankfurter Messe angestellt und Direktor des Congress Centrum Hannover während der Expo 2000. Er soll seine Arbeit in Berlin am 1. September aufnehmen und für „bessere Kontakte in die Event- und Konzertbranche“ sorgen, heißt es intern.

Die Entscheidung, Schwanks Vertrag nicht zu verlängern, soll im April gefallen sein – also unabhängig von der vor zwei Wochen kritisierten Stadioneröffnungsfeier. Diese wurde intern als langatmig und überladen bezeichnet. Jetzt soll Schwank erst einmal von Löbbecke in Berlin einarbeiten.

André Görke

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