zum Hauptinhalt
Im Takt. Auch die Ringbahn fährt wieder nach Fahrplan.

© Paul Zinken/dpa

Nach Brandanschlag am Ostkreuz: S-Bahn fährt wieder planmäßig

Alle beschädigten Stromkabel wurden schnell geflickt. Ein Brandanschlag hatten gestern zu Chaos auf Berlins Schienen gesorgt.

Der Schaden nach dem Brandanschlag am Montagmorgen auf Stromkabel der S-Bahn ist beseitigt. Seit dem Dienstagnachmittag fahren die Züge auf fast allen Linien wieder nach Plan. 750-Volt-Stromkabel können schneller geflickt werden als mehradrige Signal- oder Weichenkabel. Allerdings war die Reparatur trotzdem kompliziert, weil die Brandstelle nur schwer zugänglich war.

Verkürzt auf den Abschnitt Spindlersfeld–Schöneweide blieb am Dienstag nur die Linie S 47. Vom heutigen Mittwoch an soll aber auch sie wieder bis Hermannstraße verkehren. Bereits am Montag war es wie berichtet gelungen, die Züge auf der Ringbahn in der nachmittäglichen Hauptverkehrszeit wieder alle fünf Minuten fahren zu lassen. Unterbrochen blieb der Abschnitt auf der Zulaufstrecke zwischen Treptower Park und Schöneweide, auf der die Linien S 8, S 85 und S 9 fahren. Sie wurden umgeleitet oder wie die S 85 zeitweise eingestellt und kehrten am Dienstag nach und nach auf ihre Stammstrecken zurück.

Schon mehrfach hatten Täter bei Anschlägen auf Kabelkanäle den Bereich rings ums Ostkreuz gewählt. Am Montag schlug man am benachbarten Bahnhof Treptower Park zu. Hier wirken sich Betriebsstörungen besonders aus, weil sich dort mehrere Linien des Netzes bündeln. Das Ostkreuz ist bundesweit der Bahnhof mit den meisten Halten von Zügen.

Anschläge auf Anlagen der Bahn hatte es am Montagfrüh, wie berichtet, bundesweit gegeben. Neue Erkenntnisse zu den Tätern gibt es bislang nicht. Ein Selbstbezichtigungsschreiben kam aus der linksautonomen Ecke. Demnach seien die Brandanschläge ein Protest gegen den G-20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer Anfang Juli in Hamburg. Klaus Kurpjuweit

Zur Startseite