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Insgesamt 63 Sporthallen waren wie diese Halle am Olympiapark als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt worden.

© Kay Nietfeld/dpa

Nach dem Auszug der Flüchtlinge: Berliner Sporthallen sollen ab Herbst wieder nutzbar sein

63 Berliner Sporthallen wurden als Flüchtlingsunterkünfte genutzt. In einigen Monaten soll in ihnen wieder Sport getrieben werden. Vereine und Verbände erhalten fast eine Million Euro als Entschädigung.

In insgesamt 63 Turnhallen waren in den vergangenen Jahren Flüchtlinge untergebracht worden. In der vergangenen Woche wurde die letzte Halle geräumt. Jetzt sollen sie so schnell wie möglich wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen. Wie Sportsenator Andreas Geisel (SPD) am Mittwoch sagte, wurde dazu mit der Senatsfinanzverwaltung ein Vorgehen verabredet, wie eine Sanierung schnell auf den Weg gebracht werden kann. Wichtig ist dabei, dass alle Beteiligten die Hallen umgehend begehen, um das Ausmaß der Schäden und der notwendigen Sanierungsarbeiten festzustellen. In der Regel soll dies innerhalb von drei Wochen geschehen.

Großzügig bei Behebung kleinerer Schäden

Damit das Verfahren nicht unnötig in die Länge gezogen wird, will sich der Senat großzügig bei der Behebung kleinerer Schäden zeigen, die eventuell schon vor der Belegung mit Flüchtlingen da waren. "Wir ersticken diese Fragen mit Geld", sagte Geisel. Die Hallen sollten auf jeden Fall besser aussehen als vorher. Sechs Millionen Euro zusätzlich habe der Finanzsenator dafür zur Verfügung gestellt. Geisel hofft, dass die meisten Sporthallen zu Beginn des neuen Schuljahren im September wieder zu nutzen sind. In einigen Fällen könnten sich die Arbeiten auch bis zum Winter hinziehen. Inzwischen hat es schon bei 40 Hallen eine Bestandsaufnahme der Schäden gegeben - vor allem die Hallenböden und die Sanitäranlagen hätten gelitten. Für diese Hallen sei ein Sanierungsbedarf in Höhe von 15 Millionen festgestellt worden. Sechs Hallen sind schon wieder zurückgegeben worden.

950.000 Euro für Vereine und Verbände

Durch die Notunterkünfte in den Turnhallen mussten sich viele Berliner Sportvereine einschränken, da Trainingsstätten nicht zur Verfügung standen. Auch Wettkämpfe mussten abgesagt werden. Betroffen waren nach Angaben des Sportsenators 160 Vereine. Insgesamt will der Senat jetzt 950.000 Euro an die Vereine und die einzelnen Sportverbände zahlen, um die "Solidarität des Berliner Sports für geflüchtete Menschen" zu würdigen. Das Geld wurde eigentlich bereits im vergangenen Jahr zur Verfügung gestellt, damit Vereine Ausgleichsflächen mieten können. Das Verfahren war aber so kompliziert, dass lediglich 45.000 Euro abgerufen wurden.

Die Vereine erhalten jetzt 700.000 Euro: Zunächst bekommt jeder betroffene Klub 1000 Euro pauschal; dazu wird noch ein Anerkennungsbeitrag pro Mitglied gezahlt. Wie der Präsident des Landessportbundes Berlin, Klaus Böger, sagte, seien die Vereine angeschrieben worden, die Mitgliederzahlen bis Anfang Mai zu melden.

Notfonds für Klubs in finanzieller Schieflage

Die Sportverbände erhalten insgesamt 150.000 Euro. Darüber hinaus gibt es noch einen Notfonds in Höhe von 100.000 Euro für Sportvereine, die durch diese Situation in eine finanzielle Schieflage gekommen sind. Sportarten, die in dieser Zeit besonders gelitten hätten, seien Handball, Basketball, Volleyball oder Hallenhockey.

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