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Berlin: Nach der Party wird weiter geplant

Die Baukosten für die Sanierung des Olympiastadions beliefen sich auf 250 Millionen Euro. Doch damit sollen die Investitionen nicht abgeschlossen sein.

Die Baukosten für die Sanierung des Olympiastadions beliefen sich auf 250 Millionen Euro. Doch damit sollen die Investitionen nicht abgeschlossen sein. „Wir müssen das Olympiagelände ausbauen“, sagte Innenminister Otto Schily vor der Eröffnung. Nur so könne man sich für die Olympischen Spiele 2016 bewerben.

Den Steilpass nahmen Baufirmen und Architekten auf. So wollen die Walter Bau AG und die Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) auf dem Schwimmstadiongelände ein Wellnesscenter errichten. Die Unternehmen haben das Stadion umgebaut und hätten den Vorteil, dass sie die speziellen Probleme mit dem Sandboden und der Denkmalpflege kennen. Das Schwimmbad soll erhalten bleiben. Das Gelände des daneben liegenden Familienbades aber, seit Abzug der Briten 1994 geschlossen, soll bebaut werden. Es dürfe optisch „nicht den Charakter eines billigen Freizeitbades mit vielen bunten Rutschen“ erhalten, sagt Jochen Köhn, Gesamtprojektleiter von gmp für das Stadion.

Finanziert werden soll der Bau durch einen Investor, der seine Zusage gegeben habe, aber noch geheim bleiben wolle. Zwei weitere Konsortien haben Interesse am Bau des Wellnesscenters. Mit einem Auftrag durch den Senat wird 2004 nicht mehr gerechnet. „Wir würden es bis zur WM eh nicht schaffen“, sagt Köhn. „Aber wir würden zeigen, dass es am Olympiastadion weiter vorangeht.“

Visionen gibt es viele fürs alte Reichssportfeld. Auch der Senat hat Interesse an einem „Ort der Information“, der sich mit der Geschichte des Geländes auseinander setzt. Nachdem sich Architekt Volkwin Marg zuletzt für die Einbeziehung der Langemarckhalle unter dem Glockenturm einsetzte, ließ sich Sportsenator Klaus Böger die Räume in der letzten Woche zeigen. Die Halle – 1936 wurden dort junge deutsche Soldaten heroisiert, die im Ersten Weltkrieg in der Schlacht bei Langemarck fielen – soll für sich wirken. In Nebenräumen soll eine ergänzende Dokumentation ausgestellt werden.

Gerd Steins vom Förderverein für das Sportmuseum Berlin hält die Idee für „lobenswert, aber unrealistisch“. Die Langemarckhalle sei für die Zuschauer der WM 2006 nur über das Maifeld zu erreichen. Und das ist schon lange für Sponsoren und Medien reserviert.A.G.

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